Eishockey in der DEL Was DEG-Fans zum Saisonstart wissen sollten
Düsseldorf · Die Deutsche Eishockey Liga startet am 16. September in die Spielzeit. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Düsseldorfer Team.
Von Bernd Schwickerath
Wie lauten die Eckdaten der DEG-Saison?
Die 29. Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) beginnt für die DEG am 16. September mit dem Heimspiel gegen Ingolstadt, die Hauptrunde endet am 5. März daheim gegen Mannheim. Jedes der 15 DEL-Teams hat 56 Punktspiele, die besten zehn der Tabelle kommen in die Play-offs. Die beginnen am 8. März mit der ersten Runde für die Teams auf den Plätzen sieben bis zehn. Die beiden Sieger der ersten Runde und die Top-6 der Tabelle sind im Viertelfinale, ab dann sind vier Siege pro Runde fürs Weiterkommen nötig. Der neue Meister steht spätestens am 27. April fest.
Welche Termine sollte man sich als DEG-Fan im Kalender anstreichen?
Gleich der erste Spieltag wird spannend. Nicht nur sportlich, weil ein neuer Trainer da, es gibt auch eine neue Fankurve. Besonders aufgedreht dürfte es bei den Derbys sein. Zwar ist Krefeld abgestiegen, aber es gibt ja immer noch die Kölner Haie. Die kommen wie jede Saison zweimal im Rather Dome vorbei, am 28. Oktober und am 20. Januar. Auch gegen Iserlohn (29. September und 18. Dezember) kann es hoch hergehen. Rein sportlich sind die Spiele gegen die Topteams aus Berlin (25. Oktober und 6. Januar), München (16. Oktober und 26. Februar) und Mannheim (20. Dezember und 5. März) interessant. Und wer Lust auf einen selbstbewussten Aufsteiger mit großem Anhang hat, sollte sich die Gastspiele der Löwen Frankfurt (23. Oktober und 18. November) nicht entgehen lassen.
Wer sind die wichtigsten Zugänge im Team der DEG?
Insgesamt kamen sieben neue Spieler, was für DEL- und DEG-Verhaltnisse nicht mal viel ist. Denn Manager Niki Mondt ist es gelungen, fast alle Stützen der erfolgreichen Vorsaison (Viertelfinale) zu halten. Und es ist ihm gelungen, in Henrik Haukeland ein Toptorwart zu verpflichten. Vergangene Saison in München gehörte der zu den Besten der Liga. Ebenfalls aus München kam Philip Gogulla, der in Düsseldorf aber ein alter Bekannter ist. Gogulla ist in Düsseldorf geboren, spielte schon in der Jugend an der Brehmstraße und vor drei Jahren auch für eine Saison bei den Profis. Da wurde er gleich „DEL-Stürmer des Jahres“. Ein weiterer interessanter Zugang: Alexander Blank, ursprünglich aus Krefeld. Mit gerade mal 20 Jahren hat er bereits Länderspiele gemacht.
Wer sind die Abgänge im Team der DEG?
Alle konnte Manager Mondt dann doch nicht halten. Der Abgang des jahrelangen Abwehrchefs Marco Nowak nach Berlin tat weh. Zudem ging Torhüter Mirko Pantkowski, in den Play-offs einer der Gründe für den Sprung ins Viertelfinale, nach Köln. Ebenso 17-Tore-Stürmer Carter Proft. Die restlichen Abgänge betrafen eher die hinteren Reihen.
Wer sind die Stars im Team der DEG?
Der größte ist der neue Nummer-eins-Torwart. Haukeland wäre in jedem DEL-Team ein Leistungsträger, stand für Norwegen bei mehreren Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen im Tor. Aber auch vor ihm findet sich Qualität: In der Abwehr der herausragende Schlittschuhläufer Kyle Cumiskey und Bernhard Ebner, der dienstälteste DEG-Spieler. Im Sturm stechen Toptorjäger Brendan O‘Donnell (23 Treffer) und Nationalstürmer Daniel Fischbuch hervor – bei der WM im Mai bester deutscher Torjäger. Nicht zu vergessen der Chef des Ganzen: Kapitän Alexander Barta, der auch mit 39 Jahren fit wie eh und je wirkt. Auch Rückkehrer Philip Gogulla ist ein prominenter Name. Hinzu kommen jüngere Spieler, die allesamt schon für Länderspiele hinter sich haben: Tobias Eder, Alexander Ehl und Alexander Blank.
Wo ist die DEG im TV und Stream zu sehen?
Der Streamingdienst Magentasport zeigt jedes DEL-Spiel live. Allerdings ist das Sportportal der Telekom ein Bezahl-Angebot. Wer bereits einen Telekom-Vertrag hat, zahlt im Jahresabo 4,95 Euro für den Monat, ein einzelner Monat kostet 9,95 Euro. Ohne Telekom-Vertrag kostet der Monat im Jahresabo 9,95 Euro, einzeln 16,95 Euro. Im Laufe der Saison sind 18 Spiele auch im Free-TV bei „Servus TV“ zu sehen. Die DEG ist dreimal dran: Am 2. Oktober das Auswärtsspiel in Berlin, am 9.Oktober das Heimspiel gegen Ingolstadt und am 6. November das Auswärtsspiel
in Schwenningen.
Was kosten Tickets für Heimspiele der DEG?
Sitzplätze gibt es für Erwachsene ab 16 Euro (Familienblock) und für bis zu 40 Euro (Haupttribüne). Kinder zahlen zwischen acht und 20 Euro. In nahezu allen Bereichen erhalten Schüler, Studenten und Auszubildende bis 27 Jahre, Rentner, Arbeitslose und Menschen mit Behinderung (ab 50 Prozent GDB) Ermäßigungen. Ein Stehplatz in der neuen Fankurve kostet 16,50 Euro, ermäßigt 12,50 Uhr, Kinder zahlen 8,50 Euro. Plätze für Menschen im Rollstuhl und ihre Begleiter kosten elf Euro. Und wer das Spiel auf einem VIP-Platz mit Catering im „Business Club“ erleben will, zahlt 165 Euro, Kinder die Hälfte.
Wer ist der Trainer der DEG?
Der ist neu und heißt Roger Hansson. Als Spieler hat der heute 55-jährige Schwede große Erfolge gefeiert, wurde mit Malmö (an der Brehmstraße!) Europapokalsieger, gewann diverse weitere Vereinstitel und mit der schwedischen Nationalmannschaft WM- und Olympia-Gold. Als Trainer war er vor allem im Nachwuchs tätig, erst in der Heimat, dann in der Schweiz. Hansson passe genau ins Profil der DEG, sagt Geschäftsführer Harald Wirtz, weil er junge Spieler besser machen könne. Er selbst will offensives und aktives Eishockey spielen lassen.
Welche DEG-Legenden muss man kennen?
Zu viele, um alle aufzuzählen, Beschränken wir uns auf die, deren Nummern unter dem Hallendach hängen: Otto Schneitberger, die Verteidiger-Legende der ersten Meisterschaften in den 1960ern und 1970ern – für viele das Symbol der ersten großen DEG-Jahre. Walter Köberle, nicht umsonst der „Bürgermeister vom Zoo“ genannt. Köberle stürmte in den 1970ern zu zwei Meisterschaften, war danach auch Trainer, Teamleiter, Sportlicher Leiter und irgendwie alles. Der vielleicht talentierte Spieler der Vereinsgeschichte war Petr Hejma, in der 1970ern der Anführer in der Offensive. Der damalige Tschechoslowake wäre heute selbst in Nordamerika ein Star, was damals politisch nicht möglich war. Schon bei der DEG konnte er nur spielen, weil er bei einem Gastspiel seines Prager Teams flüchtete. Weiter geht es mit den Stars der „Goldenen Neunziger“: Chris Valentine und Peter-John Lee. Valentine ist mit mehr als 1000 Scorerpunkten und fünf Meisterschaften der erfolgreichste Spieler der DEG-Geschichte. Lee ist mit vier Titeln und 680 Punkten nicht weit weg davon.
Aus der jüngeren Geschichte sticht Daniel Kreutzer hervor, als Kind der Stadiongastronomen aufgewachsen. Und dann wären da noch zwei, deren Trikots (noch?) nicht unter dem Hallendach hängen: Helmut de Raaf und Uli Hiemer, der Torwart und der Abwehrchef der Meisterjahre in den 1990ern. Oder Didi Hegen, die Truntschka-Brüder, viele weitere würde den Rahmen sprengen.