Fußball Turu 80: Erneute Spielabsage am Wochenende nicht ausgeschlossen

Die Fußballer von Turu 80 sollen am Sonntag in Niederwenigern spielen. Aber es läuft eine Beschwerde der Oberbilker.

So war es beim Spiel in Niederwenigern im August: Turus Saban Ferati (links) gegen Sergej Stahl.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

In der Fußball-Oberliga sind auch vor dem kommenden Spieltag wieder viele Augen auf Turu 80 gerichtet. Greifen die Oberbilker mit einwöchiger Verspätung mit dem Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Niederwenigern in die neu eingeführte Abstiegsrunde ein? Oder kommt es etwa erneut zu einer Spielabsetzung wie am vergangenen Wochenende, als die Verbandsspruchkammer die Partien von Turu 80 und TSV Meerbusch aufgrund einer offenen Beschwerde der Oberbilker kurzerhand ausgesetzt hatte?

„An uns soll es nicht scheitern. Natürlich bereitet unser Trainer die Mannschaft auf das Spiel gegen Niederwenigern vor, so wie er es auch eine Woche zuvor vor dem angesetzten Spiel gegen Sterkrade-Nord getan hat“, betont „Manolo“ Rey. Damit versucht der Präsident der Turu zugleich den in der Öffentlichkeit entstandenen Eindruck zu entkräften, der Verein selbst hätte die Absage der Partie gegen Sterkrade-Nord am letzten Sonntag per einstweiliger Verfügung erwirkt. „Wir als Verein haben lediglich eine Beschwerde eingelegt“, erklärt Rey. Jene Beschwerde wurde im Übrigen zu Wochenbeginn auch vom Sportgericht des Fußball-Verbandes Niederrhein abgewiesen. Er kam zu dem Urteil, dass die Entscheidung von Staffelleiter Wolfgang Jades, die Turu nach Abschluss der Hinrunde aufgrund eines verlorenen direkten Duells trotz des besseren Torverhältnisses tabellarisch hinter den punktgleichen TSV Meerbusch einzustufen und damit in die Abstiegsrunde einzugruppieren „zutreffend erfolgt und damit sportrechtlich nicht zu beanstanden sei“.

Damit ist das letzte Wort in dieser Angelegenheit aber noch nicht gesprochen. Denn wie „Manolo“ Rey mitteilte, hat der Klub innerhalb der vorgegebenen Drei-Tage-Frist bereits Einspruch gegen dieses Urteil eingelegt. „Wir fühlen uns unverändert ungerecht behandelt. Und dann ist es die Aufgabe für mich als Präsident, auch entsprechende Schritte einzuleiten“, verteidigt der Spanier seinen konsequenten Kurs.

Nun muss sich also die Gerichtsbarkeit des Westdeutschen Fußball-Verbandes in nächster Instanz mit der Frage beschäftigen, ob die erfolgte Einstufung von Turu 80 in die Ab- und die des TSV Meerbusch in die Aufstiegsrunde im Einklang mit Paragraph 24 der Spielordnung erfolgt ist. Ihr Urteil dürfte nicht vor Anpfiff der Partie in Niederwenigern fallen. Ob damit aber auch gleich wieder eine Absage des Spiels im Raum steht, war bei Redaktionsschluss nicht bekannt. Wahrscheinlicher ist eher, dass auf Basis des gültigen FVN-Urteils der Spielbetrieb fortgesetzt wird und die Turu auch wieder sportliche Schlagzeilen macht, wenn auch nur unter Protest.

Als augenblicklicher Spitzenreiter der Abstiegsrunde können die Oberbilker dort um einen „Titel“ spielen, der am Ende aber wohl kaum ein Trostpflaster darstellen würde. Im Worst Case – und auch das darf man nicht außer Acht lassen – kann Turu bei nur sieben Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone aber tatsächlich noch einmal in ernsthafte Gefahr geraten.

Ein Szenario, dass ihr in der Aufstiegsrunde definitiv erspart geblieben wäre. So könnte die Saison im schlimmsten Fall auch noch ein Nachspiel haben, sollte dieser Fall wirklich eintreffen. Denn dass die Turu mit ihrer Beschwerde – wenn nötig – auch vor ein Zivilgericht gehen würde, das ist inzwischen nicht mehr auszuschließen.