Basketball Bascats jetzt mit Ex-Nationalspielerin

Carla Hermann hatte mehrere Jahre mit Leistungssport pausiert, ehe sie sich jetzt dem Zweitligisten anschloss.

Carla Hermann im Spiel gegen Chemnitz. Die Neu-Düsseldorferin hat mit 26 Jahren schon ein sehr bewegtes Sportlerleben hinter sich.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Von Null auf 100 in wenigen Wochen – diese rasante Entwicklung durchläuft Carla Hermann derzeit. Die Neue beim Basketball-Zweitligisten Capitol Bascats, frühere Jugend-Nationalspielerin und sogar EuroCup-Starterin, hatte mehrere Jahre mit dem Leistungssport pausiert, ehe sie sich jetzt den Düsseldorferinnen anschloss. „Ich war erst zwei, drei Wochen wieder in meiner Heimatstadt Essen, als der Kontakt zu den Bascats zustande kam. Das Probetraining hat mir sehr gut gefallen. Meine Mitspielerinnen haben mich super aufgenommen, im Team ist es sehr harmonisch. Das alles ist für mich ein Glücksgriff“, sagt sie.

Mit ihren 26 Jahren kann Hermann (geb. Bellscheidt) bereits auf ein spannendes Sportlerleben blicken. Als Schwester zweier Basketball spielender Brüder kam sie schon sehr früh mit dieser Sportart in Berührung. Mit sieben Jahren trat sie den Adlern Frintrop bei. Später ging sie zu ETB Essen und zum Erstligisten NB Oberhausen, wo sie hauptsächlich in der U17-Bundesliga eingesetzt wurde. Im Schuljahr 2011/2012 wechselte sie auf das Sportinternat Grünberg und war in dieser Saison in der 2. Bundesliga und in der WNBL aktiv. „Diese Zeit war sehr spannend. Wir waren drei Mädels in einer WG, haben viel trainiert. Ich habe wertvolle Erfahrungen gesammelt. Da ich aber sehr familienbezogen bin, wollte ich wieder in meine Heimat zurück.“ Sie schloss sich wieder Oberhausen an, kurz darauf dem BBZ Opladen. Dann wagte sie es noch einmal: Zur Saison 2013/14 wechselte sie zum TuS Bad Aibling, mit dem sie direkt in die 1. Liga aufstieg und dort ein weiteres Jahr blieb.

In der Zwischenzeit hatte sie die Jugendnationalmannschaften des DBB durchlaufen und wurde bei den Europameisterschaften der U16, U18 und U20 eingesetzt. 2015 durfte sie sogar für die A-Nationalmannschaft spielen. Kein Wunder, dass der amtierende Meister und Pokalsieger TSV 1880 Wasserburg heiß auf die 1,84 Meter große Flügelspielerin war und sie verpflichtete. Mit diesem Team spielte Hermann im EuroCup. „Aber Ende 2015 wollte ich mich mehr auf mein Studium konzentrieren. Daher habe ich mit Basketball als Leistungssport aufgehört“, erklärt sie. Ende 2017 half sie NB Oberhausen kurz in der Regionalliga aus, ehe sie mit ihrem Freund und späteren Ehemann, dem österreichischen Handball-Nationalspieler Maximilian Hermann, nach Österreich ging. Dort hielt sie sich fit, trainierte jedoch erst diesen Sommer wieder bei einem Erstligisten mit.

Im ersten Training hinterließ sie beim Coach bleibenden Eindruck

Ihre Rückkehr in die Heimat sprach sich schnell herum – auch, dass sie wieder Lust verspürte, höherklassig Basketball zu spielen. Schon im ersten Training hinterließ sie bei Bascats-Coach Dhnesch Kubendrarajah einen bleibenden Eindruck. „Mit ihrer Größe hat Carla in der Verteidigung Vorteile. Vorne ist sie flexibel. Sie kann mit Druck zum Korb ziehen, unter dem Korb punkten, aus dem Dribbling oder aus der Distanz werfen“, schwärmt er. Zeitgleich mahnt er: „Nach solch einer langen Pause muss sich Carlas Körper erst wieder an den Leistungssport gewöhnen. Wir müssen sie langsam an das Niveau heranführen und immer das Gleichgewicht zwischen Intensität und Regeneration halten.“ Das sieht auch Hermann so. „Ich brauche noch ein bisschen Zeit. Nach dem Training merke ich den Körper. Ich bin ja nicht mehr die Jüngste“, sagt sie und lacht. Wenn Hermann wieder ihre alte Leistungsstärke erreicht hat, können sich die Gegner auf etwas gefasst machen. Beim ersten Spiel war sie mit 13 Punkten schon zweitbeste Werferin ihres Teams.