Pilotprojekt „Seelenpflaster“ „Seelenpflaster“-Team berichtet von Erfolgen
Leichlingen. · Das therapeutische Projekt der Grundschule Büscherhof hilft traumatisierten Kindern.
Es muss ein gutes Projekt sein. Wie könnte es sonst sein, dass gleich vier Serviceclubs signalisiert haben, das Angebot „Seelenpflaster“ an der Grundschule Büscherhof finanziell unterstützen zu wollen oder es bereits tun? Allen voran die Rotarier, aber auch der Lions Club, Inner Wheel und Zontas werden sich bei einer Auftaktveranstaltung am 29. Oktober in der Schule informieren, wie dort seit einem halben Jahr seelisch belasteten Kindern geholfen wird. Die Schule ist auf das Engagement der Clubs angewiesen, sucht aber nach weiteren Quellen, um das Projekt dauerhaft zu sichern.
Das Projekt „Seelenpflaster“ wurde an der Grundschule ins Leben gerufen, soll aber perspektivisch auch Kindern anderer Schulen helfen. Kunsttherapeutin Marie Fenske arbeitet mit belasteten Jungen und Mädchen. „Viele Kinder haben bereits bei Eintritt in die Schule schwierige Lebenssituationen erlebt. Es sind Kinder mit Missbrauchs-, Vernachlässigungs-, Verwahrlosungs- oder Fluchterfahrung. Auch Scheidungsfälle können tiefe Traumata auslösen“, sagt Fenske. Ihre These: „Ist der Kopf voll, ist kein Lernen mehr möglich.“
Mit Methoden der Kunst- und Ausdruckstherapie hilft sie den Schülern, Kopf und Seele frei zu bekommen. Ende Oktober werden Einblicke in die Arbeit gegeben. „Wir beschreiben Fälle, die zeigen, dass es den Bedarf an ,Seelenpflastern’ überall gibt“, sagt die Kunsttherapeutin. Die begleiteten Kinder können wieder am Unterricht teilnehmen, weil sie entlastet sind, sie setzen ihre Fähigkeiten frei. „Das Schönste ist, wenn sie nach einer Sitzung mit Marie Fenske völlig entspannt und strahlend in den Unterricht zurückkehren und wir in glückliche Kinderaugen sehen“, erzählt Schulleiterin Sandra Richter.
Lesehund Sheldon vermittelt
den belasteten Kindern Ruhe
Mit dabei ist Lesehund Sheldon mit Frauchen Claudia Baumgärtel. „Er versorgt die Seelen auf seine Weise, beruhigt, hört zu, gibt ein wohliges Gefühl ohne Worte“, sagt Baumgärtel. In die Schule geholt hat Richter das Projekt, obwohl es Angebote für belastete Kinder auch in der Erziehungsberatung oder im Jugendamt gibt. „Wir glauben, dass es der einzige Ort ist, an den alle Kinder kommen, und wo wir schnell und unkompliziert aktiv werden können. Dabei arbeiten wir eng mit den Kindern, Eltern und Lehrern zusammen“, sagt Fenske.