Haus & Grund zur Grundsteuer in Hilden „Wir lehnen jede weitere Belastung der Bürger ab“
Hilden · Der Verband der Haus- und Grundstückseigentümer empfindet die neuen Hebesätze als zu hoch.
Andreas Adán vom Haus-, Wohnungs und Grundeigentümerverein „Haus & Grund“ in Hilden zeigt sich von den neuen Hebesätzen, die der Rat für die Itterstadt beschlossen hat, enttäuscht. „Der Hebesatz ist im Vergleich zu vergleichbaren Kommunen meines Erachtens nach bereits hoch. Fair kann er auch nicht sein, da die Neubewertung des Grundbesitzes durch die Finanzämter ebenfalls noch nicht abgeschlossen ist. Daher lehnen wir jede weitere Belastung der Eigentümer und Bürger ab“, so Adán auf Nachfrage.
Mitte Dezember hatte der Rat der Stadt Hilden die neuen differenzierten Hebesätze für die Grundsteuer beschlossen: Für Wohn-Immobilien wird demnach ein Hebesatz von 650 Prozentpunkten berechnet, 1300 Prozentpunkte sind es für Nicht-Wohngrundstücke. Für die Grundsteuer A ist ein Hebesatz von 325 Prozentpunkten vorgesehen. Damit hat die Stadt Hilden zugleich die Steuern angehoben, um ihrem Haushaltsdefizit entgegen zu wirken.
„Die Erhöhung der Grundsteuer führt zwangsläufig für alle Bürgerinnen und Bürger, Mieter und Vermieter zu weiteren Belastungen, obwohl immer die Rede davon ist, dass Wohnen in der Region ohnehin schon teuer ist, sei es aufgrund hoher Immobilienpreise oder hoher Mieten“, stellt Adán fest. Und weiter: „Der Zeitpunkt könnte kaum ungünstiger sein, zumal vollkommen unberücksichtigt bleibt, dass zurzeit die Neubewertung des Grundbesitzes läuft. Dies wird 2025 auch zu einer neuen Grundsteuer führen. Keiner weiß aber, wie genau sich diese neue Bewertung auf die Grundsteuer auswirken wird. Unserer Meinung nach ist dies die Vorbereitung für eine Doppelerhöhung – jetzt und dann, wenn die Neubewertung des Grundbesitzes erfolgt ist, vermutlich noch einmal.“
Dies treffe nicht nur die Mitglieder des Verbandes. Da Vermieter die Grundsteuer in den Nebenkosten auf die Mieter umlegen können und werden, „trifft es jeden. Ständig hören wir von der Politik, wie teuer das Wohnen geworden ist und dass etwas dagegen unternommen werden muss, was indirekt den Vermietern angelastet wird. Dass aber die Nebenkosten mit Gebühren zum Beispiel für die Müllabfuhr, Straßenreinigung oder eben die Grundsteuer fast eine zweite Miete ausmachen, obwohl jede Kommune es hier ganz konkret in der Hand hat, günstigen Wohnraum zu schaffen, wird kaum erwähnt.“
Für Adán ein Widerspruch: „Die Mietpreisbremse bleibt aufrecht erhalten, auf der anderen Seite werden erneut die Wohnnebenkosten der Menschen erhöht.“