Gruppe vergewaltigt Schülerinnen (16): Polizei befürchtet noch mehr Taten

Die bisher bekannten Opfer der Bande sind 16-jährige Mädchen. Junge Männer sollen harmlose Treffen vorgespielt, die Opfer ins Auto gelockt und sie dann missbraucht haben.

Foto: Caroline Seidel

Essen/Gelsenkirchen. Er soll an mehreren Vergewaltigungen beteiligt gewesen sein - nun muss ein per Fotofahndung gesuchter 18-Jähriger vor den Haftrichter. Der mutmaßliche Sexualstraftäter habe sich am Donnerstagabend in Begleitung eines Anwalt in einer Polizeiwache in Gelsenkirchen den Behörden gestellt, teilte die Polizei mit. Der junge Mann soll nun dem zuständigen Richter zur Verkündung des bereits erlassenen Haftbefehls am Freitag vorgeführt werden.

Der 18-Jährige ist den Angaben zufolge dringend verdächtig, mit vier weiteren jungen Männern an mehreren Sexualstraftaten beteiligt gewesen zu sein. Die Gruppe soll in wechselnder Tatbeteiligung in Gelsenkirchen und Essen Sexualstraftaten begangen haben. Die Ermittler gehen von mindestens sechs Fällen in den vergangenen Monaten aus, in denen jugendliche Mädchen Opfer geworden waren.

Bei den umfangreichen Ermittlungen wurden unter anderem Handy-Chats ausgewertet. Den Ermittlern sind bislang allerdings erst drei der Opfer namentlich bekannt. Die jeweils 16-jährigen Mädchen hatten selbst Anzeige erstattet. Die Polizei Essen hat weitere betroffene Mädchen dringend dazu aufgerufen, sich bei den Beamten zu melden.

Drei Verdächtige im Alter von 19 bis 23 Jahren sind bereits in Untersuchungshaft. Die Ermittler werfen ihnen Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung und sexuelle Nötigung vor. Gegen einen 16-Jährigen, dessen Name und Aufenthaltsort der Polizei bekannt sind, werde ebenfalls ermittelt, aus Altersgründen liege aber kein Haftbefehl vor, wie die Ermittler am Mittwoch mitgeteilt hatten.

Die mutmaßlichen Täter sollen über soziale Netzwerke oder Bekannte Kontakt zu den Mädchen aufgenommen haben. Zunächst habe sich ein junger Mann der Gruppe mit dem jeweiligen Mädchen getroffen. Dann seien weitere junge Männer dazugekommen. Mit einem Auto sei man gemeinsam durch die Stadt gefahren und habe dem Mädchen das Handy abgenommen, bevor es dann an entlegenen Orten zu den Sexualstraftaten gekommen sei. Immer seien vier junge Männer beteiligt gewesen. dpa