Hildener Parteien werben um Wählerstimmen Frostiger Auftakt für den Wahlkampf

Hilden · Für die Parteien ist es beim Wahlkampf ungewöhnlich kalt. Auf Infostände will man aber nicht verzichten.

Wahlkampf in der Kälte am Alten Markt in Hilden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Für Hildens Wahlkämpfer heißt es, sich warm anzuziehen. Bereits in der Vorweihnachtszeit haben sich einige Parteien zur bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar in der City mit Infoständen präsentiert – und hoffen insgeheim, dass es bald mal wieder wärmer wird: „Bis zur Wahl sind wir immer samstags in der Innenstadt anzutreffen“, berichten Kimberly Bauer und Torsten Brehmer, Vorsitzende der Hildener Sozialdemokraten. Heißt also: Jedes Wochenende gibt’s kalte Füße. Doch obwohl der Wahlkampf diesmal in den Winter fällt, wollen die Politiker auf den direkten Kontakt mit den Bürgern nicht verzichten.

Grundsätzlich würden digitale Medien zwar eine immer größere Rolle spielen, heißt es von Hildens Politikern, „insbesondere bei der Ansprache jüngerer Zielgruppen“, sagt Anna Meike Reimann, Sprecherin der Grünen. Doch der persönliche Kontakt, und dazu gehören auch Hausbesuche, seien „ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Wahlkampfstrategie“, so Reimann.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in diesem Jahr und der nur kurzen Vorbereitungszeit sei es indes nicht schwer gewesen, Wahlkampfhelfer zu akquirieren, heißt es unisono von den Hildener Parteien. „Die Bereitschaft unserer Mitglieder und Unterstützer, sich aktiv einzubringen, ist erfreulich hoch“, sagt beispielsweise Reimann. Und auch die SPD-Vorsitzenden berichten: „Die Motivation ist hoch. Daher erhalten wir nicht nur Unterstützung aus den eigenen Reihen, sondern auch von engagierten Nichtmitgliedern und den Jusos.“

Auch bei der CDU gibt man sich motiviert: „Von den Temperaturen her wird es schwierig, aber wir sind mit einer ganz guten Stimmung in den Wahlkampf gestartet“, sagt Kevin Schneider, Geschäftsführer des christdemokratischen Stadtverbands. „Wir freuen uns eigentlich sogar darauf und hoffen, dass wir die Menschen überzeugen können.“

Denn die Wahlplakate allein werden das wohl eher nicht schaffen. Auf die Slogans haben die Ortsvereine keinen Einfluss, heißt es. „Diese werden von der Bundes-SPD in Berlin für die Kampagne entworfen und vorgegeben“, erläutern beispielsweise die SPD-Vorsitzenden Bauer und Brehmer. Und so sind, wie etwa bei den Grünen, häufig nicht die Gesichter der Direktkandidaten auf den Plakaten zu sehen, sondern die Konterfeis prominenter Parteiangehöriger – wie im Fall der Grünen die derzeitige Außenministerin Annalena Baerbock. Dabei sind schon einige Kandidaten für den Wahlkreis 103 (Mettmann I, auch Mettmann Süd oder Südkreis), zu dem auch Hilden gehört, bekannt: Für die SPD ist es Pat Kreß, für die CDU Klaus Wiener, für die Grünen Dirk Niemeyer und für die FDP Yannick Hoppe aus Hilden. In Hilden gibt es 41 500 Wahlberechtigte und 20 Wahlbezirke.

(arue lua)