Zwei Süd-Fußballclubs wollen kooperieren Der VfL Benrath nimmt den FC Kosova als weiteren Mieter auf

Düsseldorf · Bislang spielte das Team auf der Bezirkssportanlage Am Wald. Doch dort ist zu wenig Platz für die ambitionierten Pläne des Landesligisten.

VfL-Chef Rachid Bassit freut sich auf die neuen Untermieter.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Der Landesligist FC Kosova und der VfL Benrath wollen kooperieren. Als Mieter werden die aufstiegsambitionierten Kosovaren zukünftig auf der Bezirkssportanlage an der Karl-Hohmann-Straße für Training und Spielbetrieb ein neues Zuhause finden. Der bisherige Pachtvertrag mit der SG Benrath-Hassels läuft Ende 2025 aus und soll nicht verlängert werden. Ein hohes Zuschaueraufkommen mit bis zu 400 Fans bringt die bisherige Spielstätte Am Wald an ihre Grenzen. Vor allem die Parksituation bei Heimspielen des aktuellen Tabellenzweiten sorgt bei Anwohnern für Unmut.

„Der FC Kosova ist bei uns herzlich willkommen“, bestätigt VfL-Boss Rachid Bassit erste Gespräche mit dem FCK-Vorsitzenden Bojar Neziri über eine langfristige Zusammenarbeit. Über den Benrather Sportdirektor Mohamed Azariouh ist dieser Kontakt zustande gekommen. Sport könne eben nur miteinander funktionieren, ergänzt Bassit. Gäste sind auf der Sportanlage des Benrather Traditionsklubs folglich gern gesehen.

Mit dem American Footballclub Düsseldorf Panther bevölkert bereits der Erstligist in dem beliebten US-Sport mehrmals pro Saison das Stadion mitsamt Tribüne und Naturrasen. Rund 600 begeisterte Fans sorgen für eine großartige Stimmung – auch an den Fanartikelbuden drum herum und am Getränkestand sowie beim Würstchen- und Burgerverkauf. Der geplante Umzug in ein wettbewerbsfähiges Stadion beim Panther-Partner Garather SV, wo sich bereits das Panther-Büro sowie Übungs- und Spielstätten befinden und zwei Flagfootball-Felder gebaut werden, steht noch in den Sternen. Zudem trainiert die Leichtathletikabteilung des TB Hassels auf Rasen und Laufbahn im Benrather Stadion und verfügt in Platznähe über Wurf- und Sprunganlagen sowie separat über zwei Fitness-Container.

„Weil uns der FC Hellas Ende der Saison 22/23 in Richtung DSV 04 verlassen hat, gibt es Platz für einen neuen Gast“, nennt Bassit als Voraussetzung für die Zusammenarbeit mit dem FCK. Auch würde im Benrather Stadion endlich wieder hochklassiger Fußball gespielt. „Unsere Seniorenmannschaft kämpft derzeit in der Kreisliga A um den Klassenerhalt“, räumt der Vorsitzende ein und schließt eine Umstrukturierung der Benrather Herrenteams nicht aus. Bassit: „Die Sportanlage verdient als toller Standort guten Fußball.“

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Beim FC Kosova denken die Verantwortlichen bereits an eine „goldene Zukunft“ und eine höherklassige Zugehörigkeit. Da käme ein enger Kontakt mit dem VfL Benrath nur recht. Immerhin verfügen die Schlossstädter nicht allein über eine passende Sportanlage, sondern mit einer boomenden Jugendarbeit bei Mädchen und Jungen sowie einer Frauenmannschaft zugleich über eine solide Vereinsstruktur. Bassit: „Für beide Klubs wäre dies eine Win-Win-Situation.“

Doch ist dies vorerst lediglich Zukunftsmusik. Weitere Gespräche müssen geführt werden. Eine Doppelbelegung des Naturrasenplatzes im Stadion etwa ist zuvor zu testen. „Samstags ist der Rasen für die Panther reserviert“, versichert Bassit. Am Sonntag darauf kann der FC Kosova dort also keine Heimspiele austragen. Der strapazierte Rasen benötigt eine Ruhepause und die Pflege durch Platzwart Uwe Keuken. Zudem darf es keine Überschneidungen mit den Ansprüchen der 19 Nachwuchsformationen geben. Das ehrgeizige Frauenteam des VfL beansprucht ebenfalls Platz und strebt den Aufstieg in die Bezirksliga an.

(hel rö)