NRW Hubbelrath kämpft um den Europapokal der Landesmeister

Das Golf-Team trifft auf einer Anlage südlich von Lissabon auf 23 andere Teams im Kampf um die Krone im europäischen Vereinssport.

Nervenstarker Teamplayer: Luis Obiols vom Golfclub Hubbelrath.

Foto: DGV/Stebl

Peer Wernicke, Luis Obiols, Tim Bombosch und Golflehrer Roland Becker (alle GC Hubbelrath/GCH) haben ihre schicken Club-Blazer mit ins Reisegepäck nach Portugal zum „Troia Golf“ gepackt. Sie wissen, dass sie sie im südlich von Lissabon gelegenen Club mindestens zweimal anziehen werden. Beim Europapokal der Golf-Landesmeister sind alle Vertreter der 24 Teams dazu aufgefordert, beim „Welcome Cocktail“ und bei der Abschlusszeremonie Blazer zu tragen.

Liebend gerne würde das Quartett aber ein weiteres Mal ins Kleidungsstück mit den GCH-Logo schlüpfen: Dann, wenn der Vereinsname bei der Siegerehrung aufgerufen wird. „Wir sind bereits zweimal Vierte und einmal Dritte geworden, da könnten wir auch mal ein, zwei Plätze weiter vorne landen“, meint Becker. „Die Jungs haben das Potential dazu. Aber Golf ist extrem tagesformabhängig, da weiß man nie so genau, was passiert.“

Becker setzt bei Kaderbesetzung  auf Nervenstärke

Solche Schwankungen können dank des Europapokal-Spielsystems ausgeglichen werden. Zwar spielen an jeden Tag alle drei Spieler aus jedem Team eine Runde, in die Wertung kommen aber lediglich die beiden besten Ergebnisse. „Zwei müssen also jeden Tag liefern, egal wer“, konstatiert Becker. „Es steckt im Team, das weiß ich.“

Bei der Auswahl des Europacup-Trios aus dem 14-Köpfigen GCH-Herrenkader setzte Becker vor allem auf Nervenstärke. Obiols bewies die nicht zuletzt durch seinen Erfolg im Stechen des DGL-Halbfinales gegen St. Leon-Rot. Er gewann und verschaffte Hubbelrath den Sprung ins Finale. Jugend-Nationalspieler Wernicke, obwohl mit gerade einmal 15 Jahren der jüngste in der Reisegruppe, bezeichnet seine mentale Leistungsfähigkeit als eine seiner großen Stärken. Und Bombosch, einer der Leistungsträger des GC Hubbelrath seit vielen Jahren und viermaliger deutscher Mannschaftsmeister, bewies seine Nervenstärke zuletzt bei der Qualifying School der Pro Golf Tour (PGT). Da lag er nach dem ersten Tag mit 76 Schlägen nur auf Platz 60 und war weit entfernt von einer Qualifikation für die PGT-Saison 2022. Als wäre ihm der Druck völlig egal, zauberte Bombosch an Tag zwei 68 Schläge auf die Spielbahnen des GC Verden, sprang im Gesamtklassement noch auf Platz 17 nach vorne und darf im kommenden Jahr bei der PGT mitspielen. Das macht den Schritt ins Profilager leichter.

Die direkte Vorbereitung auf den Europapokal war nicht ganz so einfach. Becker bekam seine „Auserwählten“ nicht so oft zu Gesicht. „Tim spielte Turniere, Peer hatte mit der Nationalmannschaft viel zu tun und Luis machte ein Berufspraktikum und konnte immer erst nach einem kompletten Arbeitstag trainieren“, erläutert Becker. Also war eine direkte, intensive Vorbereitungszeit im Troia Golf nötig, auch, um Platzkenntnisse zu erwerben. „Wir kennen den Platz noch nicht, wissen also überhaupt nicht wie man die einzelnen Löcher angehen sollte“, gestand Becker vor dem Flug. Deshalb sind der Golflehrer und seine Spieler seit Montag in Portugal und haben zwei Proberunden gespielt.