Was Gastronomen dazu sagen Kiffen im Biergarten - ist das in Düsseldorf erlaubt?

Düsseldorf · Darf ich im Biergarten einen Joint rauchen? Gastronomen aus Düsseldorf haben mit uns über ihre Regelungen gesprochen.

Der Stadtstrand am Mannesmannufer, hier ist Kiffen beispielsweise verboten.

Foto: Georg Salzburg (salz)

(csr) Seit anderthalb Monaten darf in Deutschland im Prinzip legal gekifft werden. Doch gibt es zahlreiche Regelungen und Ausnahmen. Jetzt wird das Wetter in Düsseldorf endlich ein frühlingshaft und viele stellen sich die Frage: „Darf ich im Biergarten oder einer Außengastronomie einen Joint rauchen?“ Wir haben uns umgehört.

Während das Kiffen etwa in der Nähe von Schulen, Kindergärten oder Spielplätzen offiziell verboten ist, können Gastronomen selber entscheiden, ob sie Gästen den Cannabiskonsum in ihren Läden erlauben.

Patrick Ogiermann ist Betriebsleiter der Kasematten am Rheinufer. Er sagt ganz klar: „Bei uns ist Kiffen nicht erwünscht.“ Falls sie doch einmal einen Gast dabei erwischen, würde man denjenigen auf die Regelung hinweisen. „Und dann ist es auch gut, da gab es bislang noch keine Probleme.“ Man habe in den Kasematten auch nicht das Publikum, das bei einem Cannabisverbot den Laden verlassen würde. „Die sagen dann, ‚Okay, dann rauchen wir uns später woanders einen’.“

Andreas Bialek betreibt den neuen Biergarten „Mindibu“ am Unterbacher See. Für ihn wären Kiffer kein Problem: „Wir haben grundsätzlich eine tolerante Einstellung im Bezug auf den Konsum von Cannabis.“ Allerdings bitte man um eine dezente Handhabung und Rücksichtnahme auf nicht konsumierende Gäste. „Im Umfeld von Kindern sprechen wir natürlich ein Verbot aus.“

Wie sieht es an den drei Stadtstränden am Rheinufer aus? „Bei uns ist der Konsum von Cannabis verboten“, sagt eine Mitarbeiterin. Das ergebe sich an zwei der Locations schon aufgrund der Lage: „Da sind am Mannesmannufer Gebäude der Landesregierung, wo es nicht erlaubt ist, und am Robert-Lehr-Ufer sind Kinderspielplätze in der Nähe.“ Erwische man Gäste beim Konsum, weise man sie auf das Verbot hin. „Wir wollen demnächst Schilder mit den Strandregeln aufhängen. Da wird dann auch auf das Cannabisverbot hingewiesen.“

Sascha Pukallus ist verantwortlich für die Vereinsgaststätte der TG 1881 mit großem Biergarten nahe der Ballonwiese im Volksgarten. Kiffen ja oder nein, da gab es für ihn gar nichts zu überlegen. „Wir sind ein Sportverein mit Schulsport, Tennis und so weiter. Und somit müssen wir uns an die geltenden Regeln in unserem Biergarten halten.“ Wer also bei Pukallus im Biergarten sitzt und ein Verlangen nach einem Joint verspürt, muss sich zu einer der Wiesen im Volksgarten begeben.

Der Betreiber eines weiteren Biergartens sagte, sie würden es dort wie mit anderen legalen Drogen auch halten. Wer etwa zu betrunken sei, werde von ihnen angesprochen, ebenso Personen, die zu viel Cannabis konsumieren oder in der Nähe von Kindern kiffen würden.

Patrick Rothkopf, Präsident des Branchenverbande Dehoga NRW, sagte im Interview mit unserer Redaktion: „Ich glaube, dass die Zurückhaltung überwiegt und viele Gastronomen von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und den Konsum untersagen.“