15-Jährige stürzt in Aufzugschacht - Schwerverletzte am Montag wieder ansprechbar
Krefeld. Die 15-Jährige, die am Samstagabend nach eine Party rund zehn Meter tief in einen Aufzugsschacht in einem Haus an der Dieselstraße gestürzt ist, war nach Auskunft eines Polizeisprechers am Montagmorgen wieder ansprechbar.
Das Mädchen war bei dem Sturz lebensgefährlich verletzt worden, hatte sich an den Oberschenkeln und am Becken mehrere Brüche zugezogen, und war nach ihrer Rettung im Helios-Krankenhaus notoperiert worden. Im ersten Stock des Hauses zeugten Blutflecken im Flur von der Schwere des Unglücksfalls.
Unterdessen wird noch untersucht, wie es zu dem Horror-Unfall kommen konnte. Die Jugendliche war Gast einer Geburtstagsparty im sechsten Stock des Hochhauses an der Dieselstraße gewesen. Der Aufzug fährt dort nur bis in den fünfte Stock. Gegen 21.30 Uhr hatte die 15-Jährige die Party verlassen und war einen Stock tiefer zur Aufzugstür gegangen. Unklar ist bislang, ob sich die Tür des defekten Aufzugs von selbst öffnete, ob sie aufstand oder ob sie gewaltsam geöffnet wurde. Die Tür im fünften Stock weist allerdings Dellen und andere Beschädigungen auf. Der Aufzug selbst befand sich, als das Mädchen durch die Tür schritt, laut einem Polizeisprecher allerdings im ersten Stock, so dass die Jugendliche vier Stockwerke tief, also rund zehn Meter, auf das Dach des Fahrstuhls stürzte.
Die Feuerwehr rettete die Krefelderin, indem sie das Aufzugsdach auf Höhe des ersten Stocks brachte und die Schwerverletzte befreite. Der Aufzug wurde anschließend außer Betrieb gestellt.
Unter anderem der TÜV und das Amt für Arbeitsschutz ermitteln nun, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Laut Bezirksregierung, der das Amt für Arbeitsschutz unterstellt ist, sei bereits ein unabhängiger Gutachter eingeschaltet. Mit einem Ergebnis der Untersuchung wird aber erst in einigen Tagen gerechnet. Am Montagnachmittag sollen die jugendlichen Gäste der Geburtstagsparty gemeinsam mit ihren Eltern durch die Polizei befragt werden.
Nach einem Bericht des WDR sei der Aufzug bis zum Jahr 2007 vom TÜV Rheinland gewartet worden. Danach sei der Markt für andere Anbieter geöffnet worden und eine andere zugelassene Überwachungsstelle habe wohl die Wartung übernommen. Allerdings sei nicht bekannt, wer die Wartung übernommnen habe und ob der überhaupt gewartet worden sei. Allgemein gebe es nach der Statistik des TÜV Rheinland zunehmend mehr Aufzüge mit Mängeln.
Nach Medieninformationen soll es mit dem Aufzug bereits in der Vergangenheit häufiger Probleme gegeben haben. Unter anderem berichteten Bewohner des Hauses, dass am Samstagabend der Abstand zwischen Fahrstuhl- und Etagenboden 15 Zentimeter betragen habe. Besitzer des Haues ist die Deutsche Annington, die deutschlandweit Immobilien vermietet. vobu