Sturz in Aufzugschacht: Mädchen außer Lebensgefahr

Am Dienstag wird ein Gutachter den Unglücksaufzug an der Dieselstraße unter die Lupe nehmen.

Krefeld. Die gute Nachricht vorweg: Die 15-Jährige, die am Samstagabend in einem sechsgeschossigen Haus an der Dieselstraße vermutlich mehr als zehn Meter tief in den Aufzugschacht gestürzt ist, schwebt nicht mehr in Lebensgefahr. Nach Polizeiangaben war das Mädchen am Montagmorgen im Klinikum wieder ansprechbar, am Nachmittag wurde es operiert.

In die Ermittlungen um die Unglücksursache hat das Amt für Arbeitsschutz einen freien Sachverständigen eingeschaltet, der seine Untersuchungen am Unglücksort Dienstagvormittag aufnehmen soll. Am Montag begann die Kripo, die anderen jugendlichen Partygäste zu befragen, die in einem Raum im sechsten Obergeschoss gefeiert hatten. Da der Aufzug im fünften Stock endet, mussten die Gäste die oberste Etage zu Fuß erreichen bzw. verlassen. Zeugen beobachteten, als sich die 15-Jährige gegen 21.30 Uhr zum Aufzug ging.

Noch ist ein Rätsel, weshalb sich die Tür öffnen ließ, obwohl sich der Fahrkorb nicht in der fünften Etage befand. Nach Einschätzung von Feuerwehr und Polizei dürfte sich der Aufzug dort befunden haben, wo ihn die Helfer antrafen: Im ersten Obergeschoss. Demnach muss die 15-Jährige mehr als zehn Meter in die Tiefe gestürzt sein. „Wir haben den Aufzug sofort außer Betrieb genommen“, erklärte Feuerwehr-Sprecher Kai Günther, „er wurde von uns nicht mehr bewegt“. Dass sich der Fahrkorb mit dem verletzten Mädchen obendrauf selbstständig von einer höhergelegenen Etage nach unten bewegt haben könnte, wird von Günther als „höchst unwahrscheinlich“ bezeichnet. Dem Vernehmen nach soll dieser Aufzug häufiger nicht funktioniert haben.

„Es hat hier und da Reparaturen gegeben“, bestätigt Katja Weisker, Sprecherin der Deutschen Annington Immobilien in Bochum. Mit der viermaligen Wartung im Jahr sei ein Spezialist beauftragt, der „ohne nochmalige Rücksprache“ gehalten sei, sicherheitsrelevante Mängel sofort abzustellen. Zudem, so Weisker, würden die Aufzüge des Immobilien-Konzerns vorschriftsmäßig einmal im Jahr vom Tüv geprüft — auch die in den Objekten an der Dieselstraße. Katja Weisker: „Wir sind froh, dass es dem Mädchen besser geht“.