Gericht 20 Monate Haft wegen versuchten Einbruchs
Vorstrafenregister des angeklagten Drogenabhängigen ist lang, das Urteil entsprechend hoch.
Krefeld. Fast sein halbes Leben hat ein 30-jähriger Krefelder mit seiner Drogensucht zu kämpfen. Seit dem 17. Lebensjahr nimmt er unter anderem Heroin und Kokain. Das brachte ihn schon mehrfach vor den Strafrichter, vor allem wegen Diebstählen und Drogenhandel. Am Montag saß er wieder auf der Anklagebank — diesmal vor dem Schöffengericht wegen versuchten Einbruchs.
Im vergangenen Dezember hatte er versucht, in zwei Krefelder Mehrfamilienhäuser einzubrechen. Zumindest bei einem Haus war es ihm auch gelungen, mithilfe einer Plastikkarte die Eingangstür zu öffnen. Im Keller hatte er nach Diebesbeute gesucht, aber nach eigenen Angaben nichts gefunden. Beim zweiten Haus konnte er die Eingangstüre nicht öffnen.
Diese Taten gab der Angeklagte vor Gericht zu. Genauso wie eine Trunkenheitsfahrt auf einem Fahrrad, die in diesem Verfahren gleich mit abgehandelt wurde.
Einen weiteren Vorwurf der Staatsanwaltschaft bestritt er jedoch. In dem Mehrfamilienhaus, dessen Tür er geknackt hat, soll er nämlich auch noch erfolglos versucht haben, eine Wohnungstür aufzubrechen. „Vor Wohnungen hat er Respekt. Da würde er nicht reingehen. Das zeigt auch schon sein Vorstrafenregister“, sagt sein Verteidiger Stefan Tierel.
Tatsächlich findet sich in dieser Liste kein Wohnungseinbruch, aber zwölf andere Vorstrafen. Auch die Wohnungsinhaberin sagte als Zeugin, sie habe nichts von Einbruchsversuchen mitbekommen, obwohl sie zuhause gewesen sei. Die Anklage stützte sich auf Einbruchsspuren an der Tür.
Dem Gericht blieben Zweifel an diesem Delikt. Es verurteilte den Mann dennoch wegen seiner Vorstrafen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und acht Monaten wegen zweifachen versuchten Einbruchsdiebstahls. Dazu droht ihm noch der Widerruf einer kürzeren Bewährungsstrafe.