Landgericht 32-Jähriger soll Frau überfallen haben
Angeklagter weist Vorwürfe gegen sich zurück.
Krefeld. Ziemlich gegensätzliche Aussagen machten ein 32-jähriger Beschuldigter und sein mutmaßliches Opfer am Dienstag vor dem Krefelder Landgericht. Dort steht der Mann unter anderem wegen Freiheitsberaubung und versuchter Nötigung vor Gericht. Er soll, laut Staatsanwaltschaft, Ende März gegen 23 Uhr durch ein offenes Fenster in die Krefelder Wohnung seines Opfers eingedrungen sein.
Dort habe er sie mit einem Messer bedroht und versucht, sie zur Herausgabe von Bargeld zu zwingen. Die Frau hatte aber kein Geld im Haus.
Er habe ihr das Messer dann mehrfach mit der Drohung entgegen gehalten, dass er sie notfalls töten werde. Schließlich habe er sein mutmaßliches Opfer vergewaltigt. So schilderte es die Frau auch vor Gericht. Aus Sicht des 32-jährigen Mannes, der aktuell wohnsitzlos ist, stellte sich die Situation völlig anders dar. Die beiden Beteiligten kannten sich nämlich bereits vorher und hatten wohl auch eine intime Beziehung.
Bereits am Nachmittag habe man sich laut Aussage des Beschuldigten in der Stadt getroffen und sei in die Wohnung aufgebrochen. Dort sei es dann einvernehmlichem Geschlechtsverkehr gekommen.
Am nächsten Morgen habe die Frau dann — für den Angeklagten unverständlich — die Polizei gerufen. Sie dagegen sagte, dass es ihr erst dann möglich gewesen sei, aus der Wohnung zu entkommen und von einem Nachbarn aus die Ordnungshüter zu rufen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Beschuldigte zum Zeitpunkt der Taten aufgrund einer psychotischen Erkrankung schuldunfähig gewesen ist, so dass das Verfahren auf die Unterbringung des Beschuldigten in einem geschlossenen psychiatrischen Krankenhaus abzielt. Die Fortsetzung des Prozesses ist für den 25. Oktober, geplant.