Sinfoniker Konzert für ein starkes Europa

Die Niederrheinischen Sinfoniker spielen im voll besetzten Seidenweberhaus — zu Gast ist auch der französische Generalkonsul.

Sinfoniker: Konzert für ein starkes Europa
Foto: Lothar Strücken

Krefeld. Fünf Flaggen zieren den Konzertsaal. Europa, Frankreich, Deutschland, Italien und Krefeld auf vier Meter langen Stoffbahnen — friedlich Seite an Seite. Es ist der 3. Oktober, auf den voll besetzten Plätzen warten die Menschen auf das Festkonzert der Niederrheinischen Sinfoniker zur Feier der wiedervereinten Nation. Die Musikauswahl, Lully, Krommer und Mozart, deutet an, was Oberbürgermeister Frank Meyer in der traditionellen Ansprache weiterführt: Nicht nur Deutschland sei ein Thema des Abends, auch um ein starkes Europa solle und müsse es gehen.

In diesem Sinne ist auch der französische Generalkonsul Vincent Muller zur „Geburtstagsfeier“ angereist. Europa sei eine Familie, und da gratuliere man sich gegenseitig zum Geburtstag. Den musikalischen Auftakt zur Feier liefert das Sinfonieorchester mit der prächtigen Ouvertüre der Oper „Phaëton“ des italienischstämmigen Jean-Baptiste Lully, der im 17. Jahrhundert zu Frankreichs führendem Komponisten aufstieg — „einem Menschen mit Migrationshintergrund“ wie Vincent Muller mit einem Lächeln bemerkt.

Generalmusikdirektor und Dirigent Mihkel Kütson lässt das Konzert für zwei Klarinetten Es-Dur op. 35 von Franz Krommer folgen. Das abwechslungsreiche Doppelkonzert mit den beiden Soloinstrumenten, gespielt von Olaf Scholz und Jens Singer, eröffnet im Allegro mit strahlendem Hauptthema, vor dem düsterer anmutenden Adagio und dem fesselnden Rondo als Finale. Nach der Pause geht es mitreißend weiter: Wolfgang Amadeus Mozarts „Jupiter“-Sinfonie, eigentlich Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551, hebt die Klangfarben des Orchesters meisterlich hervor.

Beginnend mit dem Allegro Vivace, über Andante cantabile und Menuetto.Allegretto-Trio, bis hin zum Molto allegro glänzt die Sinfonie mit meisterhaften Stimmungswechseln und Überraschungen und rundet so den Konzertabend ab.

Gemeinsam mit dem Publikum beschließen die Niederrheinischen Sinfoniker den Konzertabend mit der gemeinsam gesungenen Nationalhymne.