440 Einsätze für die Feuerwehr

Fünf Krefelder werden bei Sturmtief verletzt. Am Montag zurück zur Normalität.

Foto: samla

Sturmtief „Friederike“ hat bei der Feuerwehr zu einem enormen Einsatzaufkommen geführt. Insgesamt koordinierte die Leitstelle etwa 440 Einsätze. „Große Hilfe leisteten dabei alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehren und mehrere Gruppen des Technischen Hilfswerks“, heißt es in einer Erklärung der Feuerwehr. Bis Donnerstagabend waren nahezu alle Einsatzstellen abgearbeitet. Insgesamt waren 241 Einsatzkräfte mit der Beseitigung der Sturmschäden im gesamten Stadtgebiet beschäftigt. Rettungswagen des Malteser Hilfsdienstes, des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter Unfall Hilfe waren ebenfalls im Einsatz.

Insgesamt gab es durch den Sturm in Krefeld fünf Verletzte. Einen großen „Schutzengel“ hatte dabei eine Frau in ihrem PKW. Ein umstürzender Baum durchschlug die Windschutzscheibe ihres Wagens und verfehlte die Fahrerin nur ganz knapp. Sie blieb bis auf kleine Schürfwunden nahezu unverletzt. Die anderen Verletzungen der vier weiteren Personen resultierten aus Sturzverletzungen, jeweils verursacht durch starke Windböen. Das DRK sorgte außerdem für die Verpflegung aller Einsatzkräfte.

Oberbürgermeister Frank Meyer hat sich am Freitagvormittag persönlich bei den Kräften der Feuerwehr und der Rettungsdienste für ihren Einsatz während des Orkans bedankt. „Der Dank gilt vor allem auch den freiwilligen und ehrenamtlichen Hilfskräften, die unter großem Einsatz die Gefahrenlagen behoben haben.“

Die Stadtreinigungsgesellschaft GSAK ist seit Donnerstagabend mit Überstunden und dem Einsatz von zusätzlichen Kräften unterwegs, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Es werden bis einschließlich Samstagabend die Straßen, Wege und Plätze von heruntergefallenen Ästen und sonstigen zusätzlichen Verschmutzungen befreit — gegebenenfalls auch noch einige Stunden am Sonntag. Ab Montag soll wieder alles im normalen Reinigungsintervall laufen.

Noch mehrere Wochen dauern die Aufräummaßnahmen in den Wäldern. Diese konzentrieren sich zunächst auf die Gefahrenbeseitigung. Solange bleibt das Betreten der Wälder verboten. Das Risiko umstürzender Bäume ist laut Aussage der Feuerwehr noch sehr hoch.

Am schwersten hat es das Hülser Bruch, den Forstwald und den Stadtwald getroffen. Neben vielen Ast-, Kronen- und Stammbrüchen sind zahlreiche Bäume komplett entwurzelt worden. Hier war der Boden zu nass, um ausreichend Standfestigkeit zu garantieren. Die Stadt hat Aufforstungen vorgesehen — in welchem Umfang ist noch unklar. Es sind noch nicht alle Baumschäden registriert. Im Straßenbereich sind 30 Bäume betroffen. Bevor im Straßenraum nachgepflanzt werden kann, muss die Netzgesellschaft Niederrhein (NGN) prüfen, ob Versorgungsleitungen im Boden eine Bepflanzung überhaupt zulassen, da Mindestabstände wegen der Wurzelbildung eingehalten werden müssen.

Straßenbahnen der Linie 044 können seit Freitagmorgen wieder den Friedrichsplatz überqueren. Die Stadtwerke haben die Schäden an der Oberleitung behoben. An der Brüder-Grimm-Schule wird am Montag der Unterricht wieder regulär stattfinden. Der beschädigte Bereich des Dachs wurde repariert. Größere Schäden an anderen Schulgebäuden sind nicht zu verzeichnen. nav