Krefeld Affäre Ertürk: Jetzt redet der SPD-Ratsherr

Krefeld. Jetzt redet Mustafa Ertürk. In einem exklusiven Redaktionsgespräch mit der Westdeutschen Zeitung und Welle Niederrhein kann der SPD-Ratsherr grobe Vorwürfe in der Affäre um Wohnungsvermietungen an Flüchtlinge widerlegen beziehungsweise entkräften.

Mustafa Ertürk (l) im Gespräch mit Michael Paßon.

Foto: Andreas Bischof

Es geht um Zwischenergebnisse des jüngsten Berichtes des Rechnungsprüfungsamts (RPA). Mit am Tisch sitzen Ertürk-Anwalt Tim Cörper sowie als Kronzeugen die Architekten Olaf und Mark Haagen, die mit den in Rede stehenden Immobilien befasst waren. Ertürk hat aber auch jede Menge Dokumente mitgebracht.

Aus denen geht etwa hervor, dass Ertürk nicht, wie aus dem nicht-öffentlichen Zwischenbericht zitiert worden ist, Wohnungen eines „Schwarzbaus“ an die Stadt vermietet hat. Alle Baugenehmigungen liegen vor. Ertürk erklärt, dass zu hohe Betriebskosten-Pauschalen, die er von der Stadt erhalten hatte, erstens ursprünglich auf Vorschlag der Verwaltung veranschlagt worden waren, längst aber „spitz“ abgerechnet sind, rückwirkend bis zum ersten Miettag. Dass Ertürk in dem RPA-Bericht auch als Ansprechpartner für die von ihm an die Firma Via Real Estate verpachteten Immobilien notiert ist, erklärt der Ratsherr mit versicherungstechnischen Pflichten in Schadenfällen, die es gab.

Architekt Olaf Haagen sagt: „Wir arbeiten seit 1974 in diesem Metier in Krefeld und haben schon viel erlebt. Aber hier wird versucht, Herrn Ertürk gezielt zu schaden, das ist eindeutig zuviel.“

Ertürk selbst hat Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt wegen der Weitergabe von nicht-öffentlichen Informationen aus dem RPA-Bericht. Außerdem liegt einem Krefelder Medium eine Unterlassungsaufforderung vor, die Ertürk zur Klage bringen möchte. Der SPD-Ratsherr spricht von einer „Hetzjagd“. Mit seiner SPD-Fraktion befindet sich Ertürk im Gespräch über den politischen Fahrplan.

Das ganze Interview mit allen Details gibt es ab Donnerstagabend bei der WZ, O-Töne sendet Welle Niederrhein.