Aids keine Chance geben

Bei der Info-Veranstaltung für Schüler geht es ohne Umschweife direkt zur Sache.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Das Thema ist für die 15 bis 17-jährigen Jugendlichen sichtlich brisant, aber lebenswichtig: Wie kann ich mich mit HIV/Aids anstecken und wie kann ich es verhindern? Was muss ich beim Kauf eines Kondoms unbedingt beachten?

Kichern oder markige Sprüche waren am Montag am Welt-Aids-Tag beim Besuch der Koordinationsstelle im Gesundheitsamt von den Schülern der Freiherr-vom-Stein- und der Gesamtschule Kaiserplatz kaum zu hören. Das Thema ist viel zu wichtig. Das spüren alle.

Gemeinsam mit ihren Kollegen aus dem Kreis Viersen und Mönchengladbach hat Harriert Fischer, Aids-Koordinatorin der Stadt Krefeld, Schulklassen zu diesem Infotag eingeladen. An drei verschiedenen Stationen informieren sie über den Sinn des anonymen und kostenlosen Aids-Tests, die sichere Anwendung von Kondomen und die Übertragungswege.

Allein in NRW leben rund 18 000 Menschen, die HIV-positiv sind und behandelt werden. Sie könnten andere Menschen durch ihr Blut, Samen oder Scheidenflüssigkeit anstecken. „Vor allem durch ungeschützten Sex“, erklärt Fischer. Deshalb sei Verhütung so wichtig.

„Wie früher eine Krebserkrankung ist heute Aids immer noch ein großes Tabu-Thema“, sagt Gesundheits-Dezernent Thomas Visser. Etwa ein Drittel der HIV-Träger wüsste nichts von ihrer Erkrankung und gefährde sich und andere. „Deshalb ist ein Test so wichtig.“

Die meisten Schüler wissen bereits aus dem Biologie-Unterricht, wie sie sich anstecken könnten: Nicht durchs Händeschütteln oder durch einen Sauna-Besuch. „Dafür aber in einem unbedachten Moment, der das ganze Leben verändert“, sagt die 16-jährige Aybike. Sachlich und ohne Umschweife wird deshalb bei der nächsten Station offen besprochen, was beim Kauf eines Kondoms unbedingt beachtet werden muss: Die richtige Größe, das Haltbarkeitsdatum und die Qualität. Spätestens hier sind alle mit Ernst bei der Sache.