Ein neues Wasserloch für Pflanzen und Amphibien

Der Tümpel liegt mitten im Bruch. Er soll Feuchtigkeit liebende Tiere anziehen.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Noch sieht das neue Artenschutzgewässer im Hülser Bruch zwischen Flünnertzdyk und Waldesheimer Weg unspektakulär aus: Am sandigen Ufer wächst noch kein Grashalm, im Wasser lebt noch nicht viel. Doch schon bald sollen sich Pflanzen im und am Wasser ansiedeln, Amphibien und Insekten werden ebenfalls erwartet.

„Das Hülser Bruch ist in den vergangenen Jahren immer trockener geworden, allein die vielen Bäume ziehen unheimlich viel Flüssigkeit aus dem Boden“, erklärt Heino Thies vom Fachbereich Grünflächen. „An sich ist das Hülser Bruch gar kein Bruch mehr, da es viel zu trocken ist. Feuchtliebende Tiere oder Pflanzen haben es daher immer schwerer, hier zu überleben.“

Der 1000 Quadratmeter große Tümpel ist als Ausgleichsmaßnahme für den Bau der Kindertagesstätte an der Gatzenstraße auf einer großen Weidefläche angelegt worden. Mit den rund 1100 Kubikmetern Aushub wurden Reitwege saniert und Arbeiten auf Friedhöfen durchgeführt. Am Uferbereich ist die Beschaffenheit des Bodens gut abzulesen. Nach 30 Zentimetern humosem Oberboden folgt eine 90 Zentimeter dicke Lehmschicht, ehe sich eine Kiesschicht aus Ur-Rheinzeiten zeigt.

Die Salzbunge, Seggen und der Rohrkolben könnten schon bald dort erblühen, während Amphibien und Insekten das Gewässer für sich entdecken. Auch Gehölze werden hier gedeihen, doch diese wird der Fachbereich Grünflächen in regelmäßigen Abständen zurückschneiden. „Wir wollen hier möglichst viel Licht, Bäume stören dabei nur“, so Theo Malschützky. Rund 100 Meter weiter gibt es bereits ein zugewuchertes und dunkles Wasserloch.

An der tiefsten Stelle ist der neue Tümpel zwei Meter tief, doch es wurde darauf geachtet, unterschiedliche Tiefen einzubauen, um so den verschiedenen Tieren einen Lebensraum zu schaffen. So gibt es eine Flachwasserzone, aber auch tiefe Stellen als Rückzugsmöglichkeit. Fische sind in dem Gewässer nicht vorhanden — noch nicht, denn die Artenschützer erwarten, dass sich durch Laich bald auch Rotaugen oder Wildkarpfen ansiedeln. „Der Fischreiher hat das Wasserloch schon inspiziert, aber natürlich noch nichts gefunden“, sagt Malschützky. Red