Hülser Sportverein: Athletik leicht gemacht
An der Robert-Jungk-Gesamtschule führen Trainer die Kinder an 35 Wettkampfdisziplinen heran.
Krefeld. Die Sporthalle an der Robert-Jungk-Gesamtschule ist um 13.30 Uhr noch leer. Einzig ein paar Reifenmäntel liegen auf dem Boden der Halle ausgebreitet. Doch dann stürmen zwanzig Kinder der Jahrgangsstufen fünf und sechs unter lauten Jubelrufen in die Mehrzweckhalle. Die Leichtathletik-AG beginnt.
In Kooperation mit dem Hülser SV bietet die Gesamtschule den beiden jüngsten Jahrgängen seit September die Arbeitsgemeinschaft immer dienstags von 14.20 bis 15.50 Uhr an. Als Trainer fungieren dabei Herbert Strunden, Wolfram Weber und Reinhard Lindecke, alle vom Hülser SV, in Zusammenarbeit mit der Referendarin Kristina Flieger. „Wir sind sehr froh, dass diese Kooperation geklappt hat“, sagt Schulleiterin Regina Lingel-Moses, die an der Brüstung der Turnhalle steht und den versammelten Kindern bei den ersten Aufwärmübungen zusieht.
Hopsend geht es für die Schüler durch die als Parcours ausgelegten Fahrradreifenmäntel. Danach folgt ein angedeuteter Hürdensprint über Bananenkisten aus Pappe. „Die Kinderleichtathletik kann man nicht nur auf Laufen, Springen und Werfen reduzieren“, sagt Reinhard Lindecke, Abteilungsleiter der Leichtathletikgruppe beim HSV.
„In den Altersklassen unter acht bis unter zwölf gibt es insgesamt 35 Wettkampfdisziplinen. Wir versuchen, den Kindern in der AG eine Bewegungsvielfalt zu zeigen, die bei vielen Sportarten Voraussetzung für die benötigten motorischen Fähigkeiten ist“, ergänzt Lindecke. Um Leistung im klassischen Sinne geht es in der AG aber nicht. Viel mehr steht der Spaß an der Neuentdeckung eigener körperlicher Fähigkeiten im Vordergrund.
Die Frage nach einer Leistungsmessung kommt von den Kindern. So wird in jeweils zwei Versuchen ein Sprint über 30 Meter sowie ein Hindernissprint über die Bananenkisten zeitlich erfasst. „Die Kinder haben Spaß an solchen Leistungstests, weil sie wissen wollen, wo sie auch im Vergleich mit anderen stehen“, betont Lindecke. Dass das Interesse an der AG groß war, sieht man auch daran, dass die Schulleitung die Aufnahme bei 21 Kindern stoppen musste. „Die Kinder haben einen riesengroßen Spaß und wir sind froh, mit dem Hülser SV so einen tollen Partner an der Seite zu haben“, sagt Lingel-Moses.
Möglich gemacht hat den Abschluss des Kooperationsvertrags Kurt Oymanns, der beim HSV den Posten des geschäftsführenden Vorstands im Bereich Jugend ausführt. Der Sportverein erhofft sich von der Kooperation, dass Kinder nach möglichst guten Erfahrungen bei der AG auch in die Leichtathletikabteilung des HSV eintreten. „Das wäre sehr wünschenswert“, sagt Lindecke. „Der Umgang mit den Kindern hier, die ja zum Teil keinerlei Vorerfahrungen im Bereich Leichtathletik besitzen, ist schon ein großer Unterschied zum sonstigen Vereinstraining“, sagt Lindecke, bevor er den Kindern dabei zusieht, wie sie im hohen Bogen auf eine große Turnmatte springen.