Kommentar Albern? Keineswegs!

Die Frage, warum manche Menschen so viel Zeit haben, dass sie sich in ihrer Freizeit mit den Karrieren anderer beschäftigen, ist berechtigt. Und doch: Die Zeit ist da und die obszöne Sehnsucht, irgendwelche Leichen im Keller zu finden, genau so.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Im Internet beschäftigen sich Abertausende mit dem Durchleuchten von Personen, die in der Öffentlichkeit stehen. Deshalb tut Frank Meyer gut daran, die Darstellung seiner Vita zu konkretisieren. Und wenn es nur Spiegelstriche sind. Albern? Keineswegs!

Zum einen, weil es gerade bei gewählten Volksvertretern nicht den Hauch eines Zweifels geben darf. Die Bürger haben einen Anspruch darauf, dass drin ist, was drauf steht. Alles andere wäre Betrug. Gerade die SPD ist da dieser Tage gebeutelt. Der Demission von Petra Hinz (MdB) folgte der Rücktritt des Landtagsabgeordneten Thorsten Werner in Rheinland-Pfalz. Beides völlig zu Recht. Zum anderen, weil es solche traurigen Beispiele sind, die viele empörte Bürger dazu verleiten, die Politik in Sippenhaft zu nehmen.

Meyer ist sauber, hat nie behauptet, mehr zu sein, als er ist, das kann er belegen. Doch die sprachliche Verknüpfung zweier Studiengänge mit einem Abschluss ist nun mal angreifbar und wäre im schlechtesten Fall eine Steilvorlage für das faktenallergische Laien-Tribunal Facebook.