Alkoholkontrollen gegen das „Vorglühen“
Per Internet wurde der Treffpunkt spontan verlegt. Rund 500 Jugendliche kamen zum Stadtpark Fischeln.
Krefeld. Einsam und verloren sitzen am Rosenmontag zwei sehr junge weibliche Jecken auf dem leeren Parkplatz des Maria-Sybilla-Merian-Gymnasiums in Königshof. Es ist 9.30 Uhr, und eigentlich sollte hier laut Internet-Netzwerk Facebook der Treffpunkt der Fischelner Nachwuchsnarren sein. Lena und Cornelia erfahren erst über einen Anruf, dass der Treff sich geändert hat: Freibad Neptun am Mühlenfeld. Dort haben sich schon rund zwei dutzend junge Leute eingefunden.
Es fällt auf, dass die meisten ihre Pinguine-Kluften als Verkleidung tragen. Gegen 10 Uhr ist die Schar auf etwa 100 Köpfe angewachsen. Fast alle haben gut gefüllte Tüten oder Rucksäcke mit Wegzehrung bei sich. Wobei diese Vorräte in erster Linie aus unterschiedlichen Alkoholika bestehen. „Vorglühen“ für den Rosenmontagszug ist angesagt.
Der eine oder die andere zieht das Gepäck im kleinen Bollerwagen hinter sich her. Viele werden per Pkw von ihren Eltern gebracht. Die ersten „Feiglinge“ machen die Runde.
Rund 20 Polizisten sind am Rande des Stadtparks in Stellung gegangen. Auch Norbert Axnick, Abteilungsleiter Jugendschutz der Stadt, beobachtet die Szenerie. In Dreiergruppen mischen sich die Polizeibeamten unter das vorfeiernde Volk. Sie suchen gezielt nach Jugendlichen unter 18 Jahren und kontrollieren, ob sie harten Alkohol bei sich haben. Haben die meisten aber nicht.
Gegen 10.30 Uhr haben sich rund 200 bis 300 kostümierte Jugendliche versammelt. Über das Mühlenfeld in Richtung Kölner Straße ziehen dann rund 350 Narren unter Polizeibegleitung Richtung Innenstadt. Bis dorthin schließen sich noch weitere Kostümierte an. Zuletzt sind es etwa 500 Fischelner Jecken, die sich unter das bunte Treiben rund um den Zug mischen. Ähnlich wie in Verberg bleibt auch am Fischelner Stadtpark ziemlich viel Müll zurück. Schlägereien oder ähnliche Zwischenfälle gibt es hier jedoch nicht.
Trotzdem landen einige der 500 Jugendlichen bei der Sammel- und Betreuungsstelle im Ricarda-Huch-Gymnasium.