Alte Fassade schmückt Neubau
Im September will die Wohnstätte in ihr neues Gebäude ziehen. Ein Rundgang vorab mit der WZ.
Im September will Thomas Siegert mit seinen 80 Mitarbeitern in das neue Verwaltungsgebäude an der Petersstraße einziehen. „Das wird sportlich“, sagt der Geschäftsführer der Wohnstätte bei einem Rundgang. Während draußen am Neubau die glatte Sichtbeton-Fassade angebracht wird, montieren im Inneren Handwerker die Lüftungskanäle und bauen schon die gläsernen Trennwände für die künftigen Büros ein. Der bereits fertige Sichtbetonboden ist zum Schutz mit Hartholzplatten abgedeckt. Durch den Wechsel der Rohbau-Firma hat die Wohnstätte laut Siegert fast ein Jahr bei der Zeitplanung verloren.
Nach den Plänen des Stuttgarter Architektenbüros Blocher Partners entsteht anstelle der früheren Werkkunstschule (WKS) die neue Zentrale der Wohnstätte. „Die Kosten dafür liegen mit Grundstückskauf, Finanzkosten und Denkmalauflagen bei rund 21 Millionen Euro“, erzählt Siegert. Die neue graue, glatte Sichtbeton-Fassade steht im klaren Kontrast zu der erhaltenen, denkmalgeschützten gelben Sandsteinfassade. In drei Wochen wird das Gerüst abgebaut, dann wird sie wieder gut erkennbar sein.
Das neue Gebäude bietet genügend Platz für die zahlreichen Mitarbeiter und Aufgaben der Krefelder Wohnungsgesellschaft. 8800 Wohnungen zählen zu ihrem Portfolio, 800 Mietverhältnisse pro Jahr schließt sie neu ab. „Zwischen 50 bis 70 Kunden besuchen uns nach Terminabsprache täglich“, sagt Siegert. Die haben in der neuen ebenerdigen und barrierefreien Kundenhalle genügend Platz — und auch die nötige Diskretion.
Wegen der vorgesetzten alten Fassade der WKS ist die neue Kundenhalle zweigeschossig ausgelegt. Sechs Schalter wird es hier künftig geben sowie zwei Selbstbedienungsterminals. „Alle Akten sind elektronisch archiviert und von überall abrufbar, Akten und persönliche Daten zu den Mietern liegen nirgendwo mehr offen rum“, sagt Siegert.
Auf der Empore der Kundenhalle sitzen künftig die 28 Mitarbeiter der sieben Vermietungsbezirke. Jeweils zwei werden sich ein Büro teilen, das mit gläsernen, teils satinierten Wänden abgetrennt sind. Hier wie im gesamte Haus sind die Wände und teils die Decken aus Sichtbeton, die Türen aus hellem Eichenholz und die meisten Trennwände aus Glas. Während in den Büros anthrazitfarbener Teppichboden verlegt wird, ist auf den Fluren Sichtbetonestrich verlegt. „Modern, puristisch und edel“, nennt Siegert das.
In der zweiten Etage ist neben der Neubau- und Finanzierungsabteilung ein Schulungsraum ebenso untergebracht wie ein Multifunktionsraum für das betriebliche Gesundheitsmanagment. Hier haben die Mitarbeiten schon bald die Möglichkeit, Rückenschule und leichten Ausgleichssport zum langen Sitzen zu machen. Auf der dritten Etage hat neben dem Rechnungswesen und IT-Bereich ab September Siegert sein Büro.
Im darüber liegenden Staffelgeschoss entstehen vier exklusive Penthouse-Mietwohnungen in Größen von 80 bis 150 Quadratmeter. Der Mietpreis liegt bei 11,50 Euro pro Quadratmeter. „Wir wollen damit neue Mieter in die Innenstadt holen“, wirbt Siegert. Gehobener Wohnraum fehle in Krefeld, und deshalb sind auch in der gegenüberliegenden neuen Ostwall-Passage sechs vergleichbare Penthouse-Wohnungen geplant.