Am Ende gibt es nur Verlierer

Gespräche mit dem Tierschutzverein sind gescheitert

Ein Kommentar Yvonne Brandt.

Krefeld. Das Band ist endgültig zwischen Tierschutzverein und der Stadt Krefeld zerschnitten. Ein monatelanges Hickhack ist zu Ende. Am Ende sind alle Verlierer. Die Krefelder, der Tierschutzverein, die Stadt — und Tiere in Not. Wer bislang ein herrenloses oder sogar verletztes Tier fand, konnte rund um die Uhr den Tierrettungsdienst des Tierheims anrufen. Damit ist jetzt Schluss.

Es war zu erwarten, dass der Tierschutzverein nicht erneut für die Verwaltung in allerletzter Minute in die Bresche springt. Zweimal hatte der Kämmerer bereits öffentlich gemacht, dass er keine Möglichkeit der Zusammenarbeit mehr sehe. Dabei hatte das Tierheim sein Angebot längst reduziert. Zuletzt war von einer Summe von 290 000 Euro plus Mehrwertsteuer die Rede. Das wäre die Mindestsumme gewesen, um kein Minusgeschäft zu machen und Spendengelder nicht für eine städtische Aufgabe zu verwenden. Dem Kämmerer war selbst das zu viel.

Dabei soll er selber bei einem Gespräch aufgrund der vom Tierheim vorlegten Zahlen (Fundtiere, Verweildauer und angefallene Kosten) die Summe von 290 000 Euro errechnet haben. Angeboten haben soll er dem Verein nur 240 000 Euro. Wie auf einem Basar. Ernst gemeinte, zielführende Verhandlungen sehen anders aus. All dies müsste in Verhandlungsprotokollen stehen, die üblicherweise in Unternehmen angefertigt und von den Gesprächspartnern beiderseitig unterschrieben werden. Nur so ist gewollte Transparenz möglich.

Jetzt ist der Zoo gezwungen, trotz seiner eigenen drängenden Aufgaben die Fundtierverwaltung zu übernehmen — ohne Miese. Polizei und Feuerwehr müssen sich überlegen, was sie tun, wenn jemand ein Fundtier meldet. Im Juni 2011 hatte der Verein den Vertrag zu Ende 2014 gekündigt. Eine weitsichtige, gut arbeitende Verwaltung hätte damals sofort reagiert.