Arbeitslosenzentrum: 80 Seiten - viel mehr als eine Festschrift
Neue Broschüre informiert über Beratungsangebote und will Mut machen.
Krefeld. "Da geht noch was", nennt das ökumenische Arbeitslosenzentrum (ALZ) Krefeld-Meerbusch seine neue 80-seitige Broschüre und will damit vor allem eines: seiner Klientel Zuversicht vermitteln. Arbeitslose sollen nicht nur beraten, sondern auch in ihrer schwierigen Situation begleitet werden. Trost spenden und die Betroffenen aufmuntern, sich nicht aufzugeben, sind Bestandteile der ehrenamtlichen Arbeit.
"Wir wollten zum 25-jährigen Jubiläum im letzten Jahr nicht einfach eine Festschrift produzieren und auch keine reine Chronologie", sagt Vorsitzender Paul Küppers. "Vielmehr wollen wir uns inhaltlich und politisch damit auseinandersetzen, warum Krefeld das Arbeitslosenzentrum braucht", so Franz-Josef Söte, Mann der ersten Stunde und Verantwortlicher des Redaktionsteams.
Stellvertretend für diese Auseinandersetzung stehe der Artikel von Michael Mehlich, der 17 Jahre im ALZ beschäftigt war. Er erinnert an Konflikte und Irrtümer mit politischen Verantwortlichen, an zeitgeschichtliche Momente wie die Beteiligung von Vertretern beider Kirchen an Demonstrationen und fordert bessere Umgangsformen mit Arbeitslosen.
Auch Ehrenamtler wie Nele Perpéet kommen zu Wort, die ihre begleitende Arbeit aus der Praxis heraus reflektiert. Wo drückt bei den Ratsuchenden der Schuh? Wo soll man Rechte einfordern, aber auch Pflichten nachkommen?
Die Frage, ob sich die Entspannung des Arbeitsmarktes auf das ALZ am Westwall niederschlage, beantwortet Küppers mit einem klaren Nein. "Viele Kunden sind nicht vorübergehend arbeitslos, sondern dauerhaft."
Und verweist auf den Artikel von Pfarrer Albert Koolen, der sich aus christlicher Sicht seine Gedanken macht und vor allem junge Menschen vor Depression schützen und Mut machen will: "Da geht noch was." wop