Verwaltung stärkt Visser den Rücken
Stadt sieht im Handeln des Baudezernenten kein strafrechtlich relevantes Vergehen.
Krefeld. Die staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen den Krefelder Bau- und Planungsdezernenten Thomas Visser, über die die WZ am Mittwoch exklusiv berichtet hatte, haben in der Stadtverwaltung großes Erstaunen ausgelöst.
Viele können sich nicht vorstellen, dass der als stets korrekt beschriebene Beigeordnete korrupt sein soll. Wie berichtet, wird gegen Visser im Zusammenhang mit dem Bau zweier Einfamilienhäuser am Steinrath in Fischeln ermittelt. Für deren Errichtung vor zwei Jahren in einem Landschaftsschutzgebiet hätten keine Baugenehmigungen erteilt werden dürfen.
CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel, der den Baudezernenten deswegen im April in einer Ausschusssitzung scharf angegriffen hatte, sagte gestern der WZ: "Ich glaube, dass da gedreht wurde. Ich glaube aber nicht, dass Herr Visser bestechlich ist."
Stadtsprecher Timo Bauermeister erklärte auf Anfrage: "Die Staatsanwaltschaft ist grundsätzlich verpflichtet, Strafanzeigen nachzugehen. Die Stadtverwaltung ist bisher von der Staatsanwaltschaft in keiner Weise über die Ermittlungen informiert worden, insofern können wir uns zu Einzelheiten nicht äußern."
Bauermeister erklärte, im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben Steinrath gebe es keinerlei Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten des Baudezernenten. "Beigeordneter Visser nimmt entsprechend seine Aufgaben unverändert wahr."