Aretz: Wieder Rolle rückwärts

Das ehemalige SPD-Mitglied sorgt mit seinen Mails für Verwirrung. Neuster Stand am Freitag: Er gibt sein Mandat doch ab.

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Krefeld. Nun doch: Das ehemalige SPD-Mitglied Christoph Aretz hat seine Mandate im Rat und der Bezirksvertretung Ost wieder zurückgeben. Das teilten SPD-Chef Frank Meyer und Stadtsprecher Timo Bauermeister am Freitag mit. Es existiert nun eine endgültige Niederschrift, die Aretz nicht mehr rückgängig machen kann.

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Blick zurück auf Donnerstag und Aretz' Rücktritt vom Rücktritt: Das ehemalige SPD-Mitglied Christoph Aretz wollte seine Mandate im Rat und der Bezirksvertretung Ost nun doch behalten. Zwischenzeitlich hatte er sich anders entschieden.

Am Mittwochmorgen hatte Aretz eine Mail an SPD-Chef Frank Meyer und Fraktionschef Ulrich Hahnen geschrieben. Er trete mit sofortiger Wirkung aus der SPD aus, werde seine Mandate aber „in eigener Verantwortung für Krefeld, ggf. in einer anderen Fraktion, wahrnehmen“.

Im Laufe des Tages hat Aretz, der für die WZ nicht zu erreichen war, dann seine Meinung geändert. Wie Oberbürgermeister Gregor Kathstede bestätigte, teilte Aretz ihm am Mittwochabend per Mail mit, dass er seine Mandate an die Partei zurückgebe.

Am Donnerstagmorgen dann der Rücktritt vom Rücktritt: Aretz ruft Kathstede an und lässt verlauten, dass er seine beiden Mandate nun doch behalten will. Zur Bestätigung schreibt er eine zweite Mail an den Verwaltungschef, in der er den Inhalt der ersten Mail widerruft.

Nach Angaben von SPD-Chef Frank Meyer hat Aretz am Donnerstagmorgen um 10.55 Uhr eine weitere Mail geschrieben. Diesmal an Meyer. Nach dessen Angaben teilt Aretz darin mit, dass er seine Mandate an die SPD zurückgibt. Dies habe er dem Oberbürgermeister am Mittwochabend nicht nur per Mail, sondern auch auf dem Postweg mitgeteilt.

Meyer kommentierte die Entwicklung am Donnerstagabend mit den Worten: „Nicht zu fassen.“ Im Übrigen sei ein Rücktritt vom Rücktritt nicht möglich. Kathstede wollte die Wirksamkeit des Vorgangs nicht bewerten. Das Ganze bewege sich in einer „juristischen Grauzone“.

Jetzt wird sich Doris Nottebohm freuen. Die Fischelner Bezirksvorsteherin wird den Platz von Aretz in der SPD-Ratsfraktion einnehmen. Nottebohm hatte in Fischeln-Mitte ein Direktmandat denkbar knapp verpasst. Benedikt Lichtenberg (CDU) holte den Wahlkreis mit acht Stimmen Vorsprung. In der Bezirksvertretung Ost wird für Aretz Robin Leger nachrücken.