Krefeld Bahn-Rampen: SWK lassen Ausnahmen zu
Nach Rücksprache können bewegliche Rollstuhlfahrer die Einstieghilfe nutzen.
Krefeld. Gegen den Generalvorwurf, Stadt und SWK würden nichts für Rollstuhlfahrer tun, hat sich Guido Stilling im Bauausschuss verwahrt. Der Geschäftsführer der SWK Mobil reagierte damit auf den Antrag der SPD, über die Mitnahme von Rollstuhlfahrern in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu berichten. Anlass war die Berichterstattung der WZ über eine Beschwerde von SPD-Ratsherr Rolf Horster, der derzeit auf den Rollstuhl angewiesen ist und sich darüber geärgert hatte, dass die Straßenbahnfahrer die mitgeführte Rampe nicht ausfahren.
Stilling erläuterte, dass die Rampen eigentlich nur dazu dienen, den schmalen Abstand der Bahnen an den bereits behindertengerecht umgebauten Haltestellen zu überbrücken. „Der Abstand muss sein, damit die Bahnen nicht an der Bahnsteigkante entlangschleifen und ist für leichte Rollstühle auch ohne Rampe kein Problem“, so Stilling.
Problematisch sei es für schwere Elektro-Rollstühle, die bräuchten die Vorrichtung. Nicht geeignet sei die Rampe, um den Abstand zum Bahnsteig an den noch nicht umgebauten Haltestellen zu überbrücken, da der Winkel viel zu steil würde und somit Verletzungsgefahr bestehe.
So dachte man zumindest bei den SWK und hat auch die Fahrer entsprechend angewiesen. Nun hatte der SPD-Ratsherr unterdessen auf dem SWK-Betriebsgelände den Gegenbeweis angetreten. Mit sportlichem Rollstuhl und beweglichem Insassen ist die Rampe zu bewältigen.
Daraufhin hatte Horster eine Sondergenehmigung erhalten, die man auch anderen Behinderten zugestehen will, wenn sie mit den SWK Kontakt aufnehmen und beweisen, dass sie die Rampe ohne Hilfe meistern können. Zwei entsprechende Anfragen lägen bislang vor, so Stilling.
Während die Busflotte der SWK bereits komplett niederflurmäßig ausgestattet ist und auch die Buskaps zu 85 Prozent angepasst sind, sieht es bei den Bahnen noch nicht so gut aus. Die Bahnen sind fast ausschließlich mit Niederflurtechnik ausgestattet. Aber von rund 80 Haltestellen sind bisher erst 18 behindertengerecht umgebaut.