Berliner Investor Tenkhoff hat Horten-Haus im Blick

Berliner Immobilienfirma Tenkhoff zeigt Interesse. Mögliches Konzept: Warenhaus mit wenigen Mietern.

Krefeld. Zur Zukunft des Horten-Hauses hat sich Oberbürgermeister Gregor Kathstede stets voller Zuversicht geäußert. Immer wieder betonte er in der Öffentlichkeit, dass es mehrere Interessenten für das seit Juni 2010 leerstehende Gebäude am Ostwall gebe. Namen nannte Kathstede allerdings nicht.

Im Gespräch mit der WZ bestätigte Joachim Tenkhoff, dass er an einem Konzept für das Horten-Haus arbeite. Der Manager ist Geschäftsführer der Berliner Immobilienfirma Tenkhoff Properties GmbH. Auf Inhalte angesprochen, gibt Tenkhoff eine klare Linie vor: „Wir sprechen nicht über eine Einkaufsgalerie. Möglich ist eine Art Warenhaus. Etwas anderes als ein Warenhaus funktioniert dort nicht.“

Um über Details zu reden, sei es aber viel zu früh. Mietverträge gebe es noch nicht. Nach WZ-Informationen soll unter anderem eine englische Textilkette interessiert sein, im Horten-Haus eine Etage zu mieten.

Dass sein mögliches Engagement in Krefeld in Verbindung mit anderen Häusern von Apollo-Rida zu sehen sei, verneint Tenkhoff. „Das kann auch ohne Verbundlösung funktionieren“, sagte er.

Apollo-Rida ist eine Immobiliengruppe mit Sitz in Warschau. Die Polen hatten vom Metro-Konzern ein Dutzend ehemalige Kaufhof-Häuser übernommen — darunter auch das Horten-Haus in Krefeld. Ein Verkauf der Immobilie gelang Apollo-Rida nicht.

Das Horten-Haus wurde Ende der 60er Jahre errichtet und verfügt über sieben Geschosse, fünf über und zwei unter der Erde. Insgesamt stehen 28 549 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Um die Waren zu prästieren, wurden vom Kaufhof zuletzt 14 000 Quadratmeter genutzt.

Als möglicher Investor ist Joachim Tenkhoff kein Unbekannter. 2006 wollte sein Unternehmen das Stadtbad Neusser Straße zu einem Einkaufszentrum umbauen. Die Pläne scheiterten an den umfassenden Vorgaben des Denkmalschutzes.

2007 verfolgte Tenkhoff gemeinsam mit der Schweizer Firma Luximo die Absicht, am Ostwall ein Einkaufszentrum zu bauen. Es sollte sich von der Werkkunstschule bis zur Rheinstraße erstrecken und über eine Verkaufsfläche von 20 000 Quadratmetern verfügen.

Das Vorhaben soll nicht zuletzt wegen zu hoher Forderungen der Grundstückseigentümer in der Versenkung verschwunden sein. „Ich bin vorsichtig, denn ich habe in Krefeld schon zweimal Schiffbruch erlitten,“ so Tenkhoff. Ob es beim Horten-Haus besser läuft, entscheidet sich vielleicht schon nächsten Woche auf der Immobilienmesse Expo Real in München.