Bahngipfel Bessere Anbindung für Krefeld

Eine S-Bahn im 20-Minuten—Takt, Fahrten bei Nacht und Anschluss an Rhein-Ruhr-Express und ICE-Züge fordert Stadt beim Bahngipfel.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Stadt Krefeld holt sich Verstärkung. Mit Hilfe maßgeblicher Akteure aus der Region soll erreicht werden, dass Krefeld beim regionalen und nationalen Schienenverkehr besser angebunden wird. Zum einen durch S-Bahn-Verbindungen im 20-Minuten-Takt, die auch in der Nacht fahren, zum anderen durch eine bessere Anbindung an das Fernnetz. Mit dem erstmals jetzt einberufenen Niederrhein-Dialog „Schienenverkehr“ im Krefelder Rathaus wollen die Ratsmitglieder Gabi Schock (SPD), Jürgen Wettingfeld (CDU) und Initiator Daniel John (Grüne) die Weichen dafür stellen.

„Im Schienenverkehr werden jetzt wichtige Weichen gestellt, die für Krefeld und umliegende Kommunen in den kommenden 15 bis 20 Jahren große Bedeutung haben“, erklärt Gabi Schock in der gemeinsamen Sitzung von Stadtplanungs- und Bauausschuss. Dazu gehören die Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplans 2015, des ÖPNV-Bedarfsplans NRW und das VRR-Nahverkehrskonzept.

Dass Krefeld auch in naher Zukunft wohl über keine direkte ICE-Verbindung an die Bundeshauptstadt Berlin verfügt, ist den Beteiligten klar. Aber die Verbindungen zu den Anschlussstellen in Duisburg oder Düsseldorf müssten besser werden. In dem Zusammenhang sollte auch über die Rhein-Ruhr-Express-Anbindung durch eine S-Bahn von Mönchengladbach über Krefeld nach Duisburg ernsthaft nachgedacht werden.

Begrüßt werden beim Niederrhein-Dialog die Pläne des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr. Der will mit der neuen U-Bahnlinie 81 zunächst den Düsseldorfer Norden mit dem Flughafen verbinden. „Für einen Brückenschlag auf die linke Rheinseite soll bis Mitte 2016 eine Machbarkeitsstudie vorliegen“, berichtet Gabi Schock.

„Die Anbindung Krefelds an den Personenschienenverkehr wird ihrer Funktion als Oberzentrum bei weitem nicht gerecht“, erklärt Daniel John. Er hatte mit einem Antrag an den Rat einen Bahngipfel zur Lösung der infrastrukturellen Probleme gefordert und den Dialog Schienenverkehr damit angestoßen. An dem haben unter anderem Vertreter der Städte Düsseldorf, Duisburg, Krefreld und Mönchengladbach sowie Kreise Viersen, Neuss und Kleve, des VRR, der Deutschen Bahn, der Bezirksregierung, der IHK, der Stadtwerke und des Regionalverbandes Pro Bahn teilgenommen.

Außer der besseren Anbindung Krefelds an die Metropolregion Rheinland wünschen sich die Krefelder Vertreter eine Reduzierung der Lärmbelästigung durch den zunehmenden Güterschienenverkehr — insbesondere des „Eisernen Rheins“. Beigeordneter Martin Linne hat im Anschluss an die Dialog-Veranstaltung den Auftrag erhalten, ein Positionspapier für die Region zu entwickeln.