Verberg Schützen bereichern Leben in Verberg

Der Schützenverein wurde erstmals 1765 urkundlich erwähnt. Eine Silberplatte belegt das Datum.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Das Königspaar Gerd und Irmgard Siebenmorgen saß in der ersten Reihe, gehörte diesmal im eigenen Lokal zu den geladenen Ehrengästen. Die beiden bewirtschaften das Haus Kleinlosen an der Zwingenbergstraße, in dem vor der Schützenparty am Abend ein Festakt anlässlich des 250-jährigen Bestehens des Verberger Schützenvereins stattfand.

„Sie können sich ruhig neben mich setzen, meine Frau kommt heute nicht“, sagte schmunzelnd der katholische Pfarrer und Präses, Karlheinz Alders, zu Bürgermeisterin Karin Meincke. Sie gehörten zu den etwa 80 Ehrengästen, die gratulierten. Meincke nahm das Angebot des Geistlichen gerne an. „Wir kennen uns von vielen Schützenfesten und der Pfarrer ist ein hervorragender Tanzpartner.“

Obwohl auch die Geselligkeit beim Jubelverein großgeschrieben wird, ging es erst einmal nicht um das Tanzen, sondern um die lange Geschichte des 1765 erstmals erwähnten und durch Königssilber belegten Verberger Schützenvereins. Der junge Vorsitzende, Thomas Basalla (40), gab das Wort an den Präses. „So vieles ist in unserer heutigen Zeit beliebig und schnelllebig geworden, sie geben stattdessen mit ihren Werten auch vielen jungen Menschen ein Fundament für das Miteinander und Füreinander“, betonte Alders in seiner Gratulation.

Barbara und ihr Ehemann Heinz-Peter Kortmann stimmten durch ihr exzellentes Spiel mit der Querflöte und am Klavier auf den Festakt ein.

Vertreter nahezu aller Schützenvereine und Bruderschaften aus Krefeld waren gekommen, außerdem Abordnungen des Verberger Karnevalsvereins, vom Bürgerverein und der Arbeitsgemeinschaft der Krefelder Schützenvereine.

Was die Bürgermeisterin am Jubiläumsverein besonders schätzt: die Weitergabe der Tradition, die Offenheit für neue Entwicklungen, die Verbindung von Jung und Alt sowie sein Engagement für soziale Aufgaben. Und Karin Meincke sagte noch: „Ohne das Brauchtum wäre Krefeld nicht Krefeld und ohne das Königreich Verberg mit den Schützen wäre Verberg nicht Verberg.“

„Dies ist kein Indiz für die harten Bandagen beim Wahlkampf um den neuen Krefelder Oberbürgermeister“, sagte lächelnd Marc Blondin vom CDU-Bezirksvorstand, der angeschlagen und mit einem stark bandagierten linken Unterarm an das Rednerpult trat. Er hatte sich, als er kürzlich etwa 80 Wahlplakate aus dem Auto holen wollte, einen Sehnenriss zugezogen. Blondin bezeichnete den Verberger Schützenverein als einen „prägenden und unverzichtbaren Bestandteil des Geschehens in Verberg.“

Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel (SPD) lobte ebenfalls den Jubiläumsverein: „Ohne euch wäre unsere Gesellschaft viel ärmer.“

Danach gratulierten die anderen Abordnungen. Vor der abendlichen Schützen-Party gab es noch eine Festmesse.