Gartenstadt Wenn „Hopfen & Malz“ auf „Dynamo Dosenbier“ trifft
144 Teams traten zum „Beer Pong“ an. Acht Stunden kämpften treffsichere Frauen und Männer um den Pokal.
Krefeld. Gerade stehen sich die „Löschknechte“, die Krefelder Feuerwehrmänner Willi Angenvoort und Sascha Runge, und die „Erdbeers“, Laura (26) und Eva (29), gegenüber. Bei dem besonderen Event spielten die ruhige und zielsichere Hand sowie ein kleiner Tischtennisball eine wichtige Rolle. Es geht um das Geschicklichkeitsspiel „Beer Pong“ und darum, die Zelluloidbälle in die gegnerischen Plastikbecher zu werfen. „Wir waren wohl von unseren hübschen Gegnerinnen etwas abgelenkt“, sagt Angenvoort nach der knappen Niederlage zu Beginn.
Zum 6. Mal werden die Offenen Meisterschaften ausgetragen. Diesmal erneut im Rahmen des Gartenstadtfestes des Bürgervereins in Zusammenarbeit mit dem SSV. Einige Namen der mitmachenden Teams, wie „Pro & Mille“, „Dynamo Dosenbier“ oder „Kneipentouristen“, verraten, dass es bei der Gaudi vor allem um den Gerstensaft geht.
Denn die jeweils sechs Becher, die in Pyramidenform auf dem Spieltisch vor jedem Zweier-Team stehen, sind etwa zu einem Drittel mit Bier gefüllt. Und bei jedem Treffer muss einer der Beiden, dessen Becher aus etwa 1,50 Meter Entfernung getroffen wird, diesen austrinken. Na denn Prost. Die Wettkämpfe dauern über acht Stunden. Für den Einen oder Anderen zu lange . . .
„Es macht jedes Mal großen Spaß, zu erleben, wie das alles hier friedlich abläuft“, sagt in einer kurzen Spiel- und Trinkpause der langjährige Moderator Heinz Niemeier. Er steht mit dem Mikro auf der Bühne im großen Festzelt.
Es ist eine Rekordbeteiligung: 144 Zweier-Teams haben gemeldet, so viele wie noch nie. Die Meisterschaften haben sich im Laufe der Zeit herumgesprochen. Neben vielen Krefelder Spielern kommt zum Beispiel das Duo „Nüchtern“ aus Limburg, „Hopfen & Malz“ aus Duisburg, die „Strammen Wiever“ aus Neuss oder das Team „Dachschaden“ mit seiner Kapitänin Kerstin Mey aus Wuppertal.
Die „Strammen Wiever“, Erzieherin Kathrin und die Steuerfach-Angestellte Judith, sind gut drauf, spielen gerade gegen das Team „Stauden & Zwiebeln“ vom Gartencenter Schlößer, Markus und Sebastian. Es ist spannend, jeder hat nur noch einen Becher zu treffen. Markus gelingt dann der letzte entscheidende Wurf.
Das Festzelt auf dem Rummelplatz an der Pappelstraße ist pickepacke voll. DJ Martin sorgt für den richtigen Sound. 36 Spieltische sind aufgestellt. Einige draußen, weil der Platz drinnen nicht ausreicht. Und es sind viele Frauen mit von der Partie. Mit gleich acht Verbandsliga-Handballerinnen ist der SSV Gartenstadt angetreten. „Wir waren sogar vor sechs Jahren mal im Finale“, sagt Laura von den „Erdbeers“.
Bei jedem Spiel kommt eine Mannschaft mit jeweils zwei 0,33 Liter-Flaschen Bier an den Tisch, füllt damit die eigenen Becher. Die 144 Teams spielen in Achter-Gruppen erst einmal die Vorrunde aus. Danach stehen sich die besten 64 Mannschaften im K.o.-Modus bis zum Achtel-, Viertel-, Halbfinale und dem Endspiel gegenüber. Tim Schumacher und Marcel Kühlinger können ihren Vorjahreserfolg nicht wiederholen. Es siegen diesmal Ralf Spaetgens und Klaus Heesen vom Team „KlaRa“. Sie freuen sich über den großen Wanderpokal und über 150 Euro. Viele Teams, wie die „Edeltechniker“ oder die „Schluckspechte“, versprechen, auch beim nächsten Turnier wieder dabei zu sein.