Alle drei Jahre Bockumer Schützen feiern ihr Fest
Tausende kamen zum Schützenfest von Königspaar Gregor I. und Rebecca I..
Krefeld. „Du bist meine Traumfrau“, sagte Gregor Grosche in seiner Residenz zu seiner Rebecca. Der 36-jährige Geschäftsführer einer Immobilien-Gesellschaft hatte ihr am 6. Juni in der benachbarten Pfarrkirche St. Gertrudis das Ja-Wort gegeben. Die läutenden Glocken waren aber dieses Mal ein Zeichen für das beginnende Schützenfest in Bockum — mit einem strahlenden Königspaar Gregor I. und Rebecca I.. Und nicht etwa für eine bevorstehende Hochzeit.
Alle drei Jahre findet das Schützenfest in Bockum statt. Bevor es aber so richtig losging und die Kanone „Leopold“ neben dem Zeughaus der Prinzengarde von der Artillerie in Stellung gebracht wurde, hatten sich die Karnevalisten — darunter auch das Prinzenpaar der Stadt Krefeld — zum großen Stelldichein getroffen.
An den Türen der Zeughaus-Residenz präsentierten die königlichen und kaiserlichen Leibgardisten ihre rot-gold-schwarzen Waffenröcke und die dazugehörigen Hellebarden. „Das war doch früher ein Invalidenhaufen von verdienten Offizieren, die zum Schluss nicht mehr so konnten, wie sie wollten“, kommentierte schmunzelnd einer der Ehrengäste.
Die noch relativ junge Trabanten-Leibgarde mit ihrem Kommandanten Sebastian Jeditzki war alles andere als „felduntauglich“ oder in die Jahre gekommen. Die derzeit 20 Mann starke Formation stellte das gesamte Königshaus samt der vier Minister. Und tanzbereit präsentierte sich die Leibgarde ebenfalls. Jeditzki selbst hatte für das königliche Haus das Tanztraining geleitet.
Königin Rebecca und ihre Minister-Frauen Claudia, Frauke, Anne und Simone bekamen mit ihren Männern beim Wiener Walzer, dem langsamen Walzer oder beim Disco-Fox die besten Haltungsnoten.
Schon bei der ersten Schützenparty waren über 1300 Gäste ins Festzelt auf den Schützenplatz gekommen. „Super“ war dazu der kurze aber treffende Kommentar des Vereinsvorsitzenden Dieter Ermanns. Der Besuch und die Stimmung sollten auch an den nächsten Abenden nicht abreißen. Den vielen Schaulustigen wurde aber auch abseits des Schützenplatzes viel geboten. Ein gefragtes Fotomotiv war dabei am Sonntag das Regiment, das in historischen Uniformen an den Schaulustigen beim Schützenzug vorbeizog.
Zählt man die auswärtigen Gesellschaften und die Musiker dazu, dürften es beim großen Festumzug am Nachmittag über 800 Teilnehmer gewesen sein. Dabei waren die Husaren, Bogenschützen, Infanterie, Artillerie und sogar ein Seebataillon, das an ein preußisches Marinekorps aus dem 19. Jahrhundert erinnerte.
Ein Augenschmaus war zudem die Präsentation der farbenprächtigen Füllhörner und die Pferde-Parade, an der über 60 Vierbeiner teilnahmen. Marschall und „Urgestein“ Heinrich Maas (75) hatte dabei alles im Griff. Am Montag geht es mit dem Bockumer Dorffest weiter.