Bild auf der Bahn: Auf besondere Weise mit Krefeld verbunden

Zehn Krefelder und ein Hund geben einer neuen Straßenbahn ein Gesicht — eine plakative Form der Bürgerbeteiligung, so die Stadtwerke. Und eine Geldanlage noch dazu.

Foto: Dirk Jochmann

Krefelde. Seit Donnerstag ist die Krefelder Bürgerbahn auf den Gleisen. Sie rollt auf allen vier Linien kreuz und quer durch die Stadt, damit die Bewohner aller Stadtteile sie sehen und mitfahren können. Und zu sehen gibt es viel: Zehn Krefelder Bürger und ein Hund geben der neuen Niederflurstraßenbahn mit ihren Fotos ein Gesicht.

Die Fotomodelle sind im Besitz des Sparbriefs „Krefelder Bürgerbahn“, den die Volksbank und die Stadtwerke Krefeld (SWK) seit Anfang des Jahres anbieten. Mit ihm beteiligen sie sich finanziell an den letzten zwei Bahnen der neuen Flotte. Bislang investierten rund 260 Krefelder in den Sparbrief. Von den vier Millionen Euro des Zeichnungsvolumens ist etwas mehr als eine Million gezeichnet worden“, berichtet Klaus Geurden, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Krefeld. Bei dem Bahnfest auf dem SWK-Betriebshof präsentierte er am Tag zuvor den über 100 geladenen Gästen die erste der beiden frisch beklebten Straßenbahnen - inklusive Probefahrt über das Gelände.

Werner Simons hat sich mal schnell eine Bahn gekauft. So steht es jedenfalls in der Sprechblase neben seinem Konterfei. Der 62-Jährige wohnt am Bismarckplatz und fährt nach eigener Aussage „nie mit der Bahn“. Er sieht die ganze Aktion „mehr als Gag“ und möchte auf diese Weise seine Verbundenheit mit Krefeld betonen. Der rote Gipsarm wird den neunjährigen Paco die nächsten Jahre an seinen Unfall erinnern. Einen Tag vor dem Fotoshooting brach er sich den linken Arm. „Die Fotos sind eben authentisch“, sagt Carsten Liedtke, Sprecher des SWK-Vorstands. Mit dieser plakativen Form der Bürgerbeteiligung ist die SWK bisher ohne Beispiel im ÖPNV in Deutschland unterwegs.

Wer sein Konterfei ebenfalls auf einer Bahn sehen möchte, kann sich über den Bürgerbahn-Sparbrief in einer Krefelder Volksbankfiliale beraten lassen und bei einem Fotoshooting mitmachen. Die zweite Bahn wartet noch darauf, mit Bildern von Krefelder Bürgern durch die Stadt zu fahren.

Übrigens: Der Labrador auf der Bahn besitzt natürlich keinen Sparbrief und er kommt auch nicht aus Krefeld. Sein niedliches Foto wurde im Internet gefunden und gekauft.