Bischöfliche Schulen Bistum Aachen steckt über sieben Millionen in Schulen

Das Bistum Aachen investiert mindestens 30 Millionen Euro pro Jahr in seine zwölf Bischöflichen Schulen. Allein 7,4 Millionen Euro in zwei Jahren davon fließen in die beiden bischöflichen Krefelder Schulen, die da sind: Maria-Montessori-Grunschule und Maria-Montessori-Gesamtschule am Minkweg.

Die Montessori-Gesamtschule am Minkweg ist beliebt bei den Schulanmeldungen. Das Bistum baut dort die Naturwissenschaften aus.

Foto: Andreas Bischof

Beide in Trägerschaft des Bistums, das zu 100 Prozent für Gebäude und Ausstattung verantwortlich ist. Zusätzlich gibt es in Krefeld noch die Marienschule an der Hubertusstraße. Ein katholisches Gymnasium in Trägerschaft der Schulstiftung Marienschule. Der Träger wird im Eigenanteil sowie bei Investitionskosten durch das Bistum ebenfalls unterstützt.

Trotz hoher Kirchenaustritte
sind die Schulanmeldungen stabil

Trotz der anhaltenden Krise in der Katholischen Kirche wegen der schleppenden Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und der zähen Reformprozesse – und in Folge den massenweisen Kirchenaustritten – ist die Zahl der Anmeldungen an Krefelds katholischen Privatschulen stabil auf hohem Niveau. Die Maria-Montessori-Grundschule besuchen laut Anja Klingbeil von der Pressestelle des Bistums derzeit 420 Kinder, 1003 Kinder besuchen weiterführend die angrenzende Gesamtschule. Allein für das laufende neue Schuljahr waren 160 Schüler für die Grundschule in Kliedbruch angemeldet worden, einen Platz gab es aber nur für 106 Schüler, 54 mussten demnach abgewiesen werden.

Für Carsten Gier, Leiter der Abteilung Erziehung und Schule im Bischöflichen Generalvikariat, sind die Gründe für die besonders hohe Nachfrage vielschichtig: Zum einen sieht er darin auch die direkte Resonanz insbesondere der Eltern auf die pädagogische Arbeit: „Wir freuen uns sehr über das große Interesse, das auch die hervorragende Arbeit der Kollegien an unseren Schulen bestätigt.“ Gleichwohl komme durch die hohen Anmeldezahlen an den Häusern auch der Wunsch nach einem christlichen Wertesystem zum Ausdruck. Dazu gehöre: „Verantwortung für sich selbst, den Mitmenschen, für die Schöpfung zu übernehmen.“ Mit ihren Anmeldezahlen liegen die Bischöflichen Schulen in Krefeld im Vergleich zu den anderen Schulen im Bistum ganz weit vorne. Insgesamt hatten sich bei den zwölf Bischöflichen Schulen mehr als 1100 Mädchen und Jungen für das Schuljahr 2023/24 angemeldet.

Die allgemeine Rückkehr der Gymnasien zu neun Schuljahren und der Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Offenen Ganztagsschule fordern nicht nur in städtischen weiterführenden Schulen organisatorische Maßnahmen und zusätzlich Investitionen in bauliche Veränderungen und Erweiterungen. Sondern ebenso auch in den katholischen Schulen.

Naturwissenschaftlicher Trakt wird aufwendig saniert

1,5 Millionen Euro leistete das Bistum Aachen im vergangenen Jahr bei den beiden bischöflichen Schulen in Krefeld zur Finanzierung des laufenden Schulbetriebs. „Hierunter fallen neben dem Schulträgereigenanteil an Gehalts- und Pensionskosten nicht refinanzierbare Leistungen für Schulsozialarbeit, Bundesfreiwilligendienst, Unterhalt und Ausstattung des Gebäudes, Ausgaben für die Digitalisierung und Lernmittel“, berichtet Anja Klingbeil.

Ebenfalls in 2022 sind rund 2,8 Millionen Euro in die Unterhaltung und Sanierung der Schulgebäude geflossen. Ein großer Anteil wurde hierbei für die Sanierung der Naturwissenschaften in der Maria-Montessori-Gesamtschule verwendet. Für dieses Jahr sei mit weiteren Ausgaben im Bereich der Sanierung des naturwissenschaftlichen Traktes in einer Höhe von 3,1 Millionen Euro zu rechnen.

„Unsere Schulen sind Orte, an denen wir als Kirch noch mit jungen Menschen in Kontakt, in Diskussion, in Auseinandersetzung kommen. Wir können ihnen Räume bieten, in denen sie Glauben erleben und leben und dann für ihr Leben fundierte Entscheidungen treffen können“, betont Carsten Gier. Dazu beschäftigt das Bistum rund 690 Lehrerinnen und Lehrer. Allein in Krefeld sind das 34 an der Grundschule und 86 an der Gesamtschule.