Stadtwerke Blockheizkraftwerk: Schon gewusst? So wird Strom nutzbar

Besucher können am Freitag, 23. Juni, sehen, wie laut ein Blockheizkraftwerk ist und spüren die Wärme der Trafos im Umspannwerk am Frankenring.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Für den Laien wirkt der gewaltige Ottomotor mit seinen 16 Zylindern wie das Aggregat eines großen Schiffs. Doch das Meer ist weit entfernt von der St.-Töniser-Straße 124. Vielmehr befindet sich auf dem Gelände des SWK-Betriebshofs ein Blockheizkraftwerk. Dort werden Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt, Synergie lautet das Stichwort. Aus den Abgasen der Motoren kommt Energie, die ins Fernwärmenetz eingespeist wird. Von der Anlage an der St.-Töniser-Straße aus „können wir 2500 Haushalte versorgen“, erklärt Michael Rögele. Der aus dem Badischen stammende Diplom-Ingenieur ist Geschäftsführer der Netzgesellschaft Niederrhein (NGN), die zu den Stadtwerken gehören. Das lokale Fernwärmenetz ist mehr als 80 Kilometer lang.

75 Prozent der Fernwärme liefert die Müllverbrennung an der Grenze zu Duisburg, der Rest kommt aus Anlagen wie der auf dem Betriebshof, wo Erdgas die Motoren antreibt. „Wir betreiben sie nur in dem Maße, wie wir die Wärme benötigen“, erklärt der NGN-Chef. Stehen die Schalter auf „An“, brauchen Besucher Ohrstöpsel. Für Mitarbeiter ist die Geräuschkulisse kaum ein Problem, die Anlage läuft weitestgehend automatisiert. Insgesamt kümmern sich nur zehn Leute um die Fernwärme-Versorgung.

Im Rahmen des SWK-Aktionstags „Gut vernetzt für Krefeld“ am 23. Juni können interessierte Bürger erfahren, wie das Ganze funktioniert (siehe Info-Kasten). Zudem gewähren die Stadtwerke Einblicke in das Umspannwerk am Frankenring. Hier heißt es dann: Trafos gucken mitten in der Stadt. An diesem Standort werden aus 110 000 Volt 10 000 Volt, aus Hochspannung wird also Mittelspannung. Das ist nötig, um den Strom überhaupt nutzbar zu machen. „Unsere Besucher werden Wärme spüren und ein Summen und Brummen hören“, verspricht SWK-Vorstandschef Carsten Liedtke. „Das ist schon eindrucksvoll.“

„Wir wollen am Aktionstag den Krefelderinnen und Krefeldern die Möglichkeit geben, einmal hinter die Kulissen unseres Unternehmens zu schauen“, so Liedtke. „Dorthin zu gehen, wo man normalerweise nicht hinkommt. Wir präsentieren spannende Orte aus unseren jeweiligen Geschäftsfeldern.“ Die SWK wollen damit verdeutlichen, was alles nötig ist, damit Wasser aus dem Wasserhahn fließt, der Strom aus der Steckdose kommt und Busse und Bahnen rollen können. „Dafür bedarf es einiger logistischer und finanzieller Anstrengungen“, so Carsten Liedtke.