Umwelt Bürger fürchten Hochwasser
Wenn in drei Jahren die Pumpen in 47 Häusern in der Dyk-Siedlung abgestellt werden, hat das Folgen. Größte Anwohner-Sorge: nasse Keller.
Krefeld. Die möglichen Folgen, wenn wie beabsichtigt die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) im Jahr 2020 die Wasserpumpen für die 47 von ihr gebauten Einfamilienhäuser am Bönnersdyk/Rislerdyk abstellt, haben jetzt wieder die Mitglieder der Bezirksvertretung Ost beschäftigt. In der jüngsten Sitzung ging es erneut darum, welche Auswirkungen dies für das gesamte Gebiet, insbesondere für das Naturschutzgebiet Niepkuhlen hat.
Reinhold Srotmann, Gutachter über die Situation an den Niepkuhlen
Noch gibt es viele Fragezeichen. Wie schon in der Bezirksvertretung Nord (die WZ berichtete ausführlich) nahm eingangs Gutachter Reinhold Strotmann Stellung. Er sprach unter anderem davon, dass derzeit die besagten 47 Häuser abgedichtet würden. Bis 2019 dauere dies, Strotmann: „Wenn wir mit dem Abpumpen aufhören, werden die Häuser dort bis zu einem Meter im Wasser stehen.“ Für den Vorsitzenden der Bezirksvertretung Ost, Wolfgang Merkel, gibt es nur eine denkbare Lösung: „Dass die Pumpen nicht abgestellt werden.“ Unterschriftenlisten sollen diesen Wunsch bekräftigen.
Auch für den Osten ist eine private Pumpgemeinschaft eine denkbare Lösung, dazu müssten allerdings noch viele Details geklärt werden. Gutachter Strotmann betonte, er könne nicht vorhersagen, welche exakten Auswirkungen es beim Grundwasserstand gibt, wenn die Pumpen ihren Dienst beenden. Ferner könne nicht prophezeit werden, wie sich in den nächsten Jahren das Oberflächenwasser entwickele, ob und zu wie viel starken Regenfällen es komme.
„Wir brauchen erst einmal ein Gesamtkonzept, wie sich das alles entwickeln könnte, mit genauen Kosten und fundierten Grundlagen, auch was die Gebiete betrifft, in denen derzeit schon und zukünftig Grundwasser einfließt“, kündigte Gregor Grosche (CDU) einen Antrag seiner Fraktion an. Einige Anwohner befürchten nasse Keller, sollte in der Siedlung nicht gepumpt werden.
Bezirksvertreter und Anlieger, die in der Sitzung zu Wort kamen, vermissten ebenfalls eine Konzeption. Sie erinnerten unter anderem daran, dass es in bestimmten Bereichen schon drückendes Grundwasser gebe. Joachim Heitmann (FDP) nannte wie sein Parteikollege Paul Hoffmann Beispiele wie den Hermann-Hesse-Weg. Dort beklagten sich Bürger über nasse Keller, führten dies auf eine Verschlammung des Bodens zurück. Dies ließ der Gutachter nicht gelten. „Vielleicht gibt es dort Baumängel oder Folgen von Starkregen-Ereignissen“, mutmaßte Strotmann.
„Muss in die Niepkuhlen noch mehr Wasser eingepumpt werden, damit das Biotop nicht kaputt geht?“ Auch auf diese Frage eines Anliegers gab es keine für ihn zufriedenstellende Antwort.
Für die Verwaltung kündigte der stellvertretende Leiter des Fachbereiches Grünflächen, Heino Thies, an, dass im Etat 2018 generell Geld für eine Prüfung, wo eine Entschlammung erfolgen könnte, ausgewiesen würde.
Jetzt werden erst einmal weitere Infos eingeholt, wird der Antrag der CDU abgewartet. Verwaltungsvertreter versicherten noch, die Bürger und Anwohner an der weiteren Vorgehensweise zu beteiligen beziehungsweise sie zu informieren.
Ein Anwohner sagte noch schmunzelnd auf den kürzlichen Einwand von Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer, man lasse keinen Krefelder im Wasser stehen: „Ja, die sollen nicht stehen, sondern schwimmen . . .“