Bürgerbüros: UWG warnt vor schlechtem Service

Die Diskussion um das Sparen bei den Außenstellen geht weiter. CDU und FDP begrüßen den Vorstoß der Stadt.

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Krefeld. Die Reaktion der Politik auf die reduzierten Öffnungszeiten in einigen Bürgerbüros fällt unterschiedlich aus. Während CDU und FDP dies als Sparmaßnahme begrüßen, ist die UWG mit der Entscheidung der Stadtverwaltung nicht einverstanden.

Die UWG hatte — unterstützt von CDU und FDP — den Plan vorangetrieben, bei den Außenstellen zu sparen. Gemeinsam hatte man im Rahmen der von der Verwaltung vorgeschlagenen Sparliste beschlossen, die Bürgerbüros in Nord, West, Oppum und Linn zu schließen. Allerdings hatte die UWG immer betont, dass man als Alternative mobile Büros anbieten müsse.

Dann kam der Hinweis der Verwaltung, dass dieser Beschluss so schnell nicht umzusetzen sei — unter anderem wegen noch laufender Mietverträge. Vor einigen Tagen hatten die Verantwortlichen dann überraschend mitgeteilt, dass sie ab 10. März die Öffnungszeiten in den am geringsten besuchten Büros reduzieren wird: Betroffen sind Traar, Oppum und Linn.

Die Stadt hofft auf diese Weise Personalkosten von 97 000 Euro in diesem Jahr und künftig 134 000 Euro jährlich einsparen zu können, teilte Stadtsprecherin Angelika Peters der WZ auf Anfrage mit. Durch Fluktuation und Umbesetzungen will man die Einsparung erreichen. Zudem sollen überplanmäßige Stellen, die wegen der Einführung des elektronischen Ausweises geschaffen wurden, abgebaut werden.

Für Britta Oellers (CDU) ist das ein guter Kompromiss, wenn man dadurch Schließungen vermeiden könne. Joachim C. Heitmann (FDP) betont, dass dieser Schritt mit Blick auf die Haushaltslage umumgänglich, mit Blick auf die Frequentierung der Bürgerbüros aber auch angemessen sei.

Die UWG-Fraktion hingegen erklärt, dass eine Reduzierung des Service in den Ortsteilen mit ihr nicht zu machen sei. Gerade mit Blick auf eine alternde Gesellschaft sei ein mobiles Angebot wichtig. Letztlich werde ein Verlust an Kundenservice dazu führen, dass noch mehr Menschen Krefeld den Rücken kehren.

Das Bürgerbüro West ist mittlerweile geschlossen. Dort war die Stadt Mieter, der Vertrag war ihr gekündigt worden. Das soll aber nicht das endgültige Aus bedeuten. Auch wenn sich die geplante Sanierung des Stadthauses verzögern wird, bleibt der Verwaltungsplan erhalten, die Bürgerbüros West und Nord dort unterzubringen.

In Nord und Oppum laufen die Mietverträge noch ein bzw. zwei Jahre, in Linn ist die Stadt Eigentümerin. Unabhängig vom Wohnort können die Krefelder ihre Angelegenheiten in jedem Büro erledigen.

Der Leiter des Bürgerservice, Mathias Schütze, hatte im Mai 2013 der WZ gesagt, dass er unabhängig von der Zahl der Büros den Service für den Bürger verbessern will. Ziel sei, dass Dienstleistungen vermehrt auch übers Internet angeboten werden.