Kritik CDU-Chef Blondin: "Özkurt redet Zustände in Türkei schön"

Der CDU-Kreisvorsitzende Marc Blondin übt scharfe Kritik an den Aussagen von SPD-Ratsfrau und Ditib-Mitarbeiterin Halide Özkurt aus ihrem Interview in der WZ.

Kritik: CDU-Chef Blondin: "Özkurt redet Zustände in Türkei schön"
Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Der CDU-Kreisvorsitzende Marc Blondin übt scharfe Kritik an den Aussagen von SPD-Ratsfrau und Ditib-Mitarbeiterin Halide Özkurt aus ihrem Interview in der WZ. "Eine Politikerin, die die vordemokratischen Zustände in der Türkei schön redet, ist im Rat der Stadt Krefeld fehl am Platz", sagt Blondin. Zudem erklärte Blondin, dass es ein absurder Vergleich sei über Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei und deren Gleichsetzung mit der Bundesrepublik Deutschland zu sprechen.

Halide Özkurt hatte im WZ-Interview auf die Frage:Was denken Sie über die Schließung von Zeitungen und Radiosendern in der Türkei? geanwortet, dass all das die türkische Innenpolitik betreffen würde. "Mein Appell ist aber trotzdem, dass alles, was dort passiert, im Rahmen der Rechtsstaatlichkeit ablaufen soll. Der Verfassungsschutz in Deutschland verbietet beispielsweise auch Zeitschriften, die Hetze betreiben und das gesellschaftliche Zusammenleben gefährden. Auch in der Türkei gibt es ähnliche Situationen", antwortete sie weiter.

Zur Mitarbeit von Özkurt bei der DITIB (Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion) sagt Blondin: "Von der SPD-Kollegin Halide Özkurt erwarte ich nicht nur eine klare und eindeutige Distanzierung von der Instrumentalisierung des DITIB und der damit möglicherweise verbundenen Radikalisierung von in Deutschland lebenden Türken. Ich erwarte auch, dass Halide Özkurt in der DITIB ihren Einfluss geltend macht, um diese unheilvolle Entwicklung zu verhindern."

In der türkischen Religionsbehörde Diyanet seien rund 500 Mitarbeiter suspendiert worden. Das zeige, wie auch in religiösen Fragen alle und alles auf die ideologische Linie Erdogans konzentriert werde. Die DITIB als deutscher Ableger der Diyanet sei davon unmittelbar betroffen. Während in vielen DITIB-Moscheegemeinden - so auch in Krefeld - gute und wichtige religiöse Arbeit geleistet werde, sei der Dachverband, bei dem Halide Özkurt beschäftigt ist, eher ein politischer Verein, der unmittelbar von der türkischen Regierung gesteuert werde, erklärt Blondin.