Corona-Lage Corona-Strategie für Schulen - Ab Freitag gilt für Krefeld voraussichtlich Inzidenzstufe 1
Krefeld · Der Inzidenzwert klettert auf die Inzidenzstufe 1 zu. Die Stadt hat außerdem eine Strategie für Schulen und Kitas nach den Sommerferien beschlossen.
Angesichts der weiter steigenden Inzidenz in Krefeld hat der Corona-Krisenstab am Dienstag die aktuelle Lage in Krefeld besprochen. Stadtdirektor Markus Schön informierte im Nachgang in einer digitalen Pressekonferenz gemeinsam mit Dr. André Wiegratz, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr, über die Themen des Krisenstabs. André Wiegratz stellte dabei die aktuellen Zahlen und die Situation vor.
Insbesondere setzte er auf den Fortschritt bei der Impfung. Er stellte dar, dass für eine Herdenimmunität praktisch alle Erwachsenen geimpft sein müssten, weil Kinder und Jugendliche ungefähr 20 Prozent der Bevölkerung ausmachen. „Wir müssen jetzt dringend weiter viele Menschen impfen, denn die nächste Welle kündigt sich mit dem Vormarsch der Delta-Variante schon an.
Deshalb ist schon jetzt eine gute Vorbereitung für den Herbst nötig, wo erfahrungsgemäß die Infektionskrankheiten wieder stark zunehmen“. Die Wahrscheinlichkeit sei sehr hoch, dass sich im Herbst viele nicht geimpfte Personen anstecken könnten.
Stadtdirektor Markus Schön stellte dar, wie sich die Kitas und Schulen auf womöglich weiter steigende Inzidenzen einrichten werden: Was wird angesichts dieser Situation aus den Kindern und Jugendlichen, die aktuell nicht geimpft werden sollen? Da müsse man schon jetzt gute Vorbereitungen für das neue Schuljahr treffen, sagte Markus Schön. Schulen und Kitas seien die am stärksten von zahlreichen nicht-geimpften Personen frequentierten öffentlichen Einrichtungen, insbesondere bei den Kindern unter zwölf Jahren. „Eine vollständige oder auch nur teilweise Schließung dieser Einrichtungen, deren Besuch essentiell für die Bildungsbiografie aber auch die psychosozialen Rahmenbedingungen des gelingenden Aufwachsens zehntausender Krefelder Kinder und Jugendlicher ist, darf es nicht mehr geben“, betont Schön. Er plädierte dafür, konsequent und nachhaltig alles dafür zu tun, dass die Systeme so weit wie möglich offenbleiben können. Er erinnerte an die große Herausforderung und Belastung der Familien im vergangenen Schuljahr.
Deshalb haben sich die Verantwortlichen eine Strategie erarbeitet, mit welchen Maßnahmen das gelingen kann: Impfen, Testen, regelmäßiges Lüften, dazu das Einführen von Luftfiltern nach den Standards des Umweltbundesamtes in den Räumen, die nicht ausreichend belüftbar sind und weiterhin eine strenge Maskenpflicht für alle in den Schulgebäuden.
Ein mobiles Impfangebot soll es für Schüler ab 16 Jahren geben, ebenso für die Eltern in den großen Kitas in der Innenstadt. Mit einem eindringlichen Appell richtet sich Schön an die Verantwortlichen in den Landesbehörden und beim RKI: „Die Aufrechterhaltung des Unterrichts muss eine hohe Priorität haben“. Deshalb müsse man eine strikte Quarantäne in großem Umfang bei den Schülern, insbesondere in den jüngeren Jahrgangsstufen, möglichst vermeiden.
Da die Stadt Krefeld in den nächsten Tagen weiterhin höhere Inzidenzzahlen als 10 haben wird, wird das Land sie voraussichtlich ab Freitag, 23. Juli, in dieInzidenzstufe 1 einordnen. Dadurch gelten dann wieder stärkere Einschränkungen laut Coronaschutzverordnung. Die Kommune selbst hat aber bisher keine weiteren Einschränkungen beschlossen.