Abfall Bis zu 1000 wilde Müllkippen pro Monat gemeldet

Krefeld · INTERVIEW GSAK-Fuhrparkleiter Holger Funke spricht über die illegalen Ablagerungen im Stadtgebiet.

Dutzende wilde Müllkippen finden die Mitarbeiter der GSAK täglich vor.

Foto: NN

Jeden Tag sind die Teams der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld im Einsatz. Täglich werden im gesamten Stadtgebiet wilde Müllkippen gemeldet, um die sich Holger Funke und seine Mitarbeiter kümmern müssen. Im Interview mit der WZ spricht der Fuhrparkleiter der GSAK über Lkw-Ladungen an Bauschutt und die einfachen Wege, seinen Müll in Krefeld auf legalem Weg zu entsorgen.

Herr Funke, wie viele wilde Müllküppen werden im Monat bei der GSAK gemeldet?

Holger Funke: Das hat leider in den letzten Jahren zugenommen. Insbesondere in diesem Jahr ist festzustellenden, dass es vermehrt die Unart gibt, Abfälle in öffentlichem Straßenraum oder aber in Grünanlagen und offensichtlich auch in Wäldern „fallen zu lassen“.

Wie viele sind es konkret?

Funke: Die GSAK zählt statistisch zwischenzeitlich über entsprechende Mitteilungen für das aktuelle Jahr monatlich zwischen 600 und knapp 1000 wilden, unangemeldeten Ablagerungen im gesamten Stadtgebiet.

Was wird da weggeworfen?

Funke: Die Müllkippen bestehen in unterschiedlichster Ausprägung (was Art und Menge angeht) und verteilen sich (gewisse Schwerpunktbereiche sind natürlich dabei) auf das gesamte Stadtgebiet und somit alle Stadtteile. Einzelmengen umfassen zum Teil ganze LKW-Ladungen an Bauschutt, gemischtem Müll, oder sonstigen, teils sogar überwachungsbedürftigen Problemabfällen. Auch Grünabfälle sind dabei.

Wie können Sie sich erklären, dass Menschen selbst ihren Grünabfälle nicht ordnungsgemäß entsorgen können?

Funke: Dafür gibt es für uns überhaupt keine Erklärung. Die Entsorgung am Wertstoffhof der GSAK kostet ein bis zwei pro Pkw. Das sollte für jeden ein zu stemmender Betrag sein.

Dazu gibt es ja noch die Biotonne...

Funke: Richtig, auf Wunsch gibt es für jedes Grundstück in Krefeld nach wie vor die braune Bioabfalltonne (kostenlose Leerung alle 14 Tage) und zweimal jährlich den zusätzlichen Service der GSAK, jeden Stadtteil an Samstagen anzufahren, um diese Abfälle praktisch „vor Ort“ abzuholen. Viel mehr Service und einfacher geht eigentlich nicht. Jedes potentielle Bußgeld ist deutlich teurer. Allerdings müsste man die/den jeweiligen Verursacher auch erwischen. Und genau das ist das Problem. Dies geschieht leider viel zu selten.