Ausstellung Der Blick für das Unscheinbare
Das Wortspiel sei erlaubt. Das Café Südlicht ist ein echter Lichtblick im Krefelder Süden. Hell und freundlich mit Wohnzimmeratmosphäre empfängt es den Besucher in einer Gegend, wo man so etwas gar nicht vermutet.
An der Lewerentzstraße befindet sich das Café, das von der in diesem Viertel ansässigen, freien evangelischen Gemeinde ehrenamtlich betrieben wird. Neben kulinarischen Köstlichkeiten wie selbst gebackenen Waffeln gibt es auch ein kulturelles Angebot in Form von wechselnden Ausstellungen.
Derzeit präsentiert die Krefelder Künstlerin Monika Gilleßen ihre Arbeiten. Fotografie, Malerei und objektartige Bilder geben einen Einblick in ein vielseitiges Schaffen. Monika Gilleßen hat Fotografie studiert und in diesem Metier auch gearbeitet. Parallel dazu hat sie sich auch mit anderen künstlerischen Themen beschäftigt und hat zunehmend Malerei und Zeichnung für sich entdeckt. Der Schwerpunkt der kleinen Ausstellung liegt jetzt auf der Fotografie.
Neue Serie beleuchtet
Krefeld „hintenrum“
„Hintenrum“ heißt eine Serie, mit der sie sich seit einigen Jahren beschäftigt. Auf den Fotos sind eher untypische und bewusst nicht bekannte Ansichten von Städten zu finden. Manchmal sind auf ihnen auch absurd-komische Dinge zu entdecken, wie man jetzt an den ausgewählten Beispielen von „Krefeld hintenrum“ entdecken kann. Da wuchert das Grün ganz üppig aus einer alten Fassade heraus oder ein Straßenschild wirft einen Schatten wie eine exakte Zeichnung auf den Boden. Auch ein besonderes Spiel mit den Farben ist auf diesen Fotos zu entdecken: Ein rotes Gebäude grenzt sich vor einem tiefblauen Himmel ab, ein altes Auto schimmert silbern unter hellgrünen Baumzweigen hervor. Es ist dieser Blick für das vermeintlich Unscheinbare und dadurch Ungewöhnliche, der diese Bilder zu etwas Besonderem macht.
Die Wahrnehmung des Betrachters wird angeregt, auch auf weniger spektakuläre Dinge zu achten. Eher den Charakter von Porträts haben die Frauenbilder, die von einem Indienaufenthalt der Künstlerin inspiriert sind. Sie hat die Frauen eines Dorfes porträtiert. Sie zeigen sich in farbenprächtigen Kleidern, in ihren Gesichtern spiegelt sich viel Lebenserfahrung wider. Eine dritte Gruppe bilden die sogenannten „Bild Gewebe“, in denen sich mehrere Fotografien überlagern, manchmal sorgen noch spezielle Folien für eine zusätzliche optische Irritation. Auch hier ist der Betrachter aufgefordert, seinen Blick durch die vielfältigen Eindrücke schulen. Eine gelungene kleine Schau in einem reizvollen Ambiente, die beide einen Besuch lohnenswert machen.