Baumforum Krefeld Der Dialog als Chance für beide Seiten
Verwaltung und Baumfreunde diskutierten über Grünordnung, Fällungen und Finanzen
Krefeld. Es war eine ungewöhnliche Form, in der sich Verwaltungsvertreter und Baumfreunde jetzt trafen. In einem großen Kreis setzten sich im Rahmen der Ausstellung „Post Oil City“ und auf Einladung des Baumforums Krefeld Referenten und Gäste im Südbahnhof zusammen.
Die Runde war mit rund 20 Personen klein, aber der Austausch umso direkter. Es war die erste offizielle Begegnung zwischen den Mitgliedern des Baumforums und des Grünflächenamtes der Stadt, und es ging direkt um alles: Flächennutzungsplan und Grünordnung, Baumschutzsatzung, Fällungen und Finanzen.
Umweltdezernent Thomas Visser beschrieb die aktuelle Situation und die Notwendigkeit einer „Politik der kleinen Schritte“. Eben diese geht vielen Baumfreunden nicht weit genug, und so bewegte sich die Diskussion zwischen einer Forderung „Grün über alles“ und dem Pragmatismus eines Verwaltungsmannes, der um die vielen Themen in der Stadt weiß, die in ihrer Bedeutung konkurrieren.
„Uns fehlt die Gesamtstrategie“, sagt Doris Mooree, Vertreterin der Initiative der Baumfreunde. „Wo will die Stadt hin, und welches Ziel verfolgt sie? Im Kern muss sie sich entscheiden, welchen Wert das Grün in der Stadt haben soll.“ In ihren Augen ist die Antwort klar: „Das Grün muss gleichberechtigt neben allen anderen Themen stehen.“ Das sei das Ziel. Auch das Marketing müsse verbessert werden, betont Mooree. Denn vieles würde getan, ohne das es den Bürgern bewusst sei. „Das muss man selbstbewusst präsentieren.“
Als angenehm und anregend beschreiben die Teilnehmer die kritische Diskussion. „Der Diskurs lebt von den Polen“, sagt Thomas Visser. Er betonte in der Runde, dass bürgerschaftliches Engagement erwünscht ist.
Der Austausch sei eine „Plattform“ , über die der Bürgerwille in die Entscheidungsprozesse der Verwaltung eingebunden werden könne.
Auch Doris Mooree zieht ein positives Fazit: „Der Dialog ist eine Chance für beide Seiten.“