Der Express fährt voll besetzt durch die Nacht

Mit bis zu 1400 Fahrgästen ist das „Nacht-Netz“ der Stadtwerke in Krefeld erfolgreich gestartet.

Krefeld. Man soll gehen, wenn es am Schönsten ist - oder auch wenn der Bus kommt. Doch das muss in Krefeld keiner mehr. Seit vier Wochenenden können alle Nachteulen, Discogänger und Partymacher das neue Angebot der SWK nutzen, um auch weit nach Mitternacht sicher heimwärts zu kommen. Und das tun sie: Statt 500 Erwarteten, kommen im Schnitt 800.

Das "Nacht-Netz" orientiert sich am Zusatzangebot im öffentlichen Personennahverkehr, das es sonst nur an Silvester und Karneval gab. Eigentlich schon abgehakt, hatte das Projekt durch die gemeinsame Fragebogenaktion "Gute Fahrt in Krefeld" der WZ und der SWK neuen Antrieb bekommen und läuft seit dem 17. Oktober.

Nun scheint das Konzept aufzugehen, denn die Rückmeldungen sind überwiegend positiv. Dorothee Winkmann, Pressesprecherin der SWK, ist selbst überrascht: "Mit einem Durchschnitt von 800 Fahrgästen am Wochenende sind unsere Erwartungen überschritten." Vor allem wenn in Krefeld was los ist, ist das Interesse groß. So nutzten an Halloween sogar über 1400 Leute den Service.

Doch es gibt auch Kritik am "Nacht-Netz", das mit Fahrplanwechsel und einem neuen Liniennetz verbunden ist. Durch die Änderungen sind Busse ab 22 Uhr betroffen, die teilweise ganz wegfallen. Die Beschwerden darüber nehmen die SWK in Kauf, denn ohne die Einschränkungen wäre der neue Service zu teuer. Die Straßenbahnlinien sind die Hauptanlaufstellen des Nachtdienstes.

An wichtigen Haltestellen, wie dem Ostwall, sorgt Servicepersonal für einen reibungslosen Ablauf. So brauchen auch die Fahrer keine Sorge während ihrer nächtlichen Schicht haben. Winkmann bleibt optimistisch: "Wir sind dabei zu lernen. Der Nachtexpress wird sich bestimmt einschleifen."