Designerin schlägt den „Markt der Zukunft“ vor

Monika Zurnatzis stößt bei der Vorstellung ihrer Ideen auf breite Zustimmung.

Krefeld. Die Lösung ist ebenso genial wie einfach und kostet noch nicht einmal Geld. Um den Westwallmarkt attraktiver zu gestalten, müssten die Stände mit ihrer Verkaufsfläche nur nach außen, zur Straße hin, gedreht werden.

Dann könnten sie mit den schönen Fassaden und Außengastronomie korrespondieren, der Blick auf leere Kisten und ausgedientes Verpackungsmaterial bliebe den ankommenden Besuchern erspart und es entstehe ein ganz anderes Bild.

Dieser Vorschlag von Diplom-Designerin Monika Zurnatzis aus Krefeld stößt bei der CDU-Veranstaltung zum Thema: „Heimatstraße — Inszenierung des städtischen Wochenmarktes am Westwall“ auf große Zustimmung.

Sie hat sich in ihrem Studium, Schwerpunkt Public Design, mit dem Bereich auseinandergesetzt und hat noch einige prima Ideen parat, die mit Leichtigkeit umzusetzen sind.

So dienen die Baumscheiben zurzeit ebenfalls als Ablagefläche für Gerümpel. „Ich würde diesen Bereich mit treppenartigen Sitzgelegenheiten versehen, die, zu Marktzeiten mit einem Tisch ergänzt, die Kunden dazu auffordern zu bleiben.

Diese Treffpunkte sehen nicht nur gut aus, sondern binden die Käufer an den Markt und schaffen Aufenthaltsqualität.“ Poller und Beschilderungen könnten verschwinden.

Ein farbiges Pflaster, das sich den Fassaden angleicht, könnte die genutzten Marktwege hervorheben. „Durch das Lesen der farbigen Linien, Flächen und Markierungen orientiert sich der Besucher.“

Damit die Käufer den „Markt der Zukunft“ auch länger als über den Einkauf hinaus genießen können, muss das Sortiment erweitert werden. Zurnatzis: „Mittlerweils sollte es neben ,normalen‘ Lebensmitteln auch Bioprodukte, ausländische Lebensmittel und Wellness-Produkte geben.

Sogar Kunstgewerbe und Töpferwaren gehören heute auf einen Markt. Es ist ,Nahversorgung‘ mit Waren, die es eben nicht überall gibt. Spezialitäten gehören auch dazu. Der Markt muss bunt sein.“

Verbesserungswürdig seien ebenso die Standflächenzuweisungen und die Stromversorgung. Steckdosen im Boden seien in anderen Städten kein Thema und regelten das herrschende Kabelgewirr auf den Wegen. Die Standplätze könnten so markiert werden, dass sie auch sichtbar sind, wenn kein Markt stattfindet.

Die Händler sind ebenso gefordert, zur Zukunftsfähigkeit ihrer Märkte beizutragen, und müssen sie bewerben. Dagegen haben die anwesenden Marktbeschicker nichts einzuwenden. „Es ist noch niemand in dieser Sache auf mich zugekommen“, so ein Marktmann. Andere, spätere Öffnungszeiten — wie vorgeschlagen — bereiten ihnen Probleme, da sie mittags ernten müssen.

Dass die Besucherzahlen rückläufig sind, führen die Marktleute unter anderem darauf zurück, dass die Discounter lange geöffnet haben, dass es jetzt viele Vorortmärkte und zu wenig Parkplätze gibt.

Außerdem müsste neuen Beschickern auch Entgegenkommen gezeigt und Interesse von Seiten der Stadt signalisiert werden.