Meinung Die CDU hat ein Problem
Krefeld. Die CDU hat ein Abgrenzungsproblem, in Krefeld ganz besonders. Der bundesweite Profilverlust als konservative Kraft durch die große Koalition und Merkels Flüchtlingspolitik werden hier durch hausgemachte Probleme verschärft.
Parteichef Marc Blondin setzt auf Ausgleich, tatsächlich brauchen die Christdemokraten nach dem kommunalen Wahldesaster samt Generationenwechsel vor allem nach außen das Signal von Struktur- und Führungsstärke. Die Situation jetzt macht es leichter für die Enttäuschten, Vergessenen, Übereifrigen.
Als solcher ist der junge Adrian Shala einzuordnen. Bei den jungen Sozialdemokraten schnell nach rechts durchgereicht, sucht er noch seine Rolle in der Jungen Union. Aus seiner konservativen Grundeinstellung macht er kein Hehl, wozu auch? Sie ist elementar im Farbkasten unserer Demokratie.
Da Shala bei seinem Engagement als Netzadministrator aber Rechtspopulismus gewähren ließ, Andersdenkende in die linke Ecke stellte und all das — und das ist ja der entscheidende Punkt — im Namen der Christdemokratie tut, musste die CDU reagieren.
Sie tut es spät. Spät wie die Einsicht Shalas, verantwortungsvoller mit der Politik seiner Partei umzugehen. In beiden Fällen: immerhin. Es ist doch super, wenn sich junge Menschen politisch engagieren, aber das braucht auch Führung.
Das Jahrbuch rechte Gewalt 2017 weist aus, dass die AfD bei Facebook die beliebteste Partei ist, gefolgt von der NPD. Da muss eine Partei, die um ihr konservatives Profil und abgewanderte Wähler ringt, doppelt aufmerksam sein. Nach außen und nach innen.