Einkaufen Die Hochstraße mausert sich
Nach den städtischen Investitionen werden jetzt auch private Eigentümer aktiv und modernisieren ihre Geschäfte.
Krefeld. Krefelds Innenstadt befindet sich stark im Wandel. Jetzt ist die Hochstraße an der Reihe. Der Bereich zwischen Rheinstraße und Neumarkt verändert derzeit sein Aussehen - und das nicht zu knapp. Es gibt einige Baustellen, die Neues versprechen. Das Ergebnis soll langfristig viele Käufer erfreuen.
Das Angebot boomt in schönen neuen Räumen. „Wir müssen fast aufpassen, dass das Tempo nicht noch zu hoch wird“, sagt Christoph Borgmann, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, mit einem Zwinkern im Blick. Und ergänzt: „Die Entwicklung ist toll. Schön, dass auch die Filialisten dabei sind.“
Markus Ottersbach, der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes, sagt: „Das ist super, es geht voran. Der Standort wird weiter verbessert.“ An folgenden Bereichen wird gearbeitet:
Von Grund auf neu baut Alois Lichtenberg an der Hochstraße 112. „Ende März ist der Rohbau fertig, im April dann das Dach und im August übergeben wir zum Innenausbau“, erklärt der Architekt den Zeitplan. Spätestens im Oktober werde die Modefirma Hallhuber, eine Gerry Weber-Tochter, eröffnen. Es gebe sogar noch Platz für ein zweites Unternehmen, berichtet Lichtenberg weiter. „Für die 100 Quadratmeter sind wir noch in Verhandlungen.“ Aber er ist sich sicher: „Es wird richtig schön in Krefeld.“
Einer der großen Filialisten, die mitmachen beim Erneuerungs-Trend, ist Sinn-Leffers. Das Haus an der Hochstraße 91, wird derzeit modernisiert und eröffnet wieder im September. Während der Umbauphase steht das Modehaus seinen Kunden auf einer Ausweichfläche direkt gegenüber zur Verfügung. Früher hat dort Greve firmiert.
Zusätzlich zu seinem bisherigen, umfangreichen Angebot wird es dann auf über 200 Quadratmetern auch die italienischen Toplabels Yamamay und Carpisa geben. Außerdem eröffnet ein Pandora-Shop auf rund 55 Quadratmetern. Das Unternehmen entwirft, fertigt und vermarktet modernen handveredelten Schmuck aus hochwertigen Materialien zu erschwinglichen Preisen.
Während die einen noch werkeln, sind andere schon fertig. „In neuem Glanz“, so heißt es aus der Filiale, erstrahlt der dm-Markt, Hochstraße 87, nach einem rund sechswöchigen Umbau. Am kommenden Donnerstag öffnen die Mitarbeiter wieder die Türen ihres Geschäftes in der Innenstadt.
Um das zu feiern, gibt es vier Tage später einen ungewöhnlichen Einsatz: Bürgermeisterin Gisela Klaer wird am Montag, 29. Februar, von 12.30 bis 13.30 Uhr, an einer der dm-Kassen Platz nehmen und die Einkäufe der Kunden über den Scanner ziehen. Ihre Einnahmen spendet das dm-Team anschließend der Krefelder Tafel für neue Tiefkühlgeräte.
„Wir hoffen, dass viele Kunden vorbeikommen und uns bei der Spendenaktion unterstützen“, sagt dm-Filialleiter Tom Schüßler. „Je mehr unsere ‚Kassiererin auf Zeit’ einnimmt, desto höher wird am Ende die gespendete Summe.“
Gegenüber ist das Ende der Umbauarbeiten ebenfalls in Sicht: Gerry Weber, Hochstraße 68, eröffnet am 9. März. Die neuen Kollektionen des Unternehmens sind dann in neu gestalteten Räumen zu sehen.
„Wir begrüßen die Investition von Sinn-Leffers und die ganzen Aktivitäten auf der Hochstraße“, sagt Borgmann. „Trotzdem ist es schade, dass mit dem Weggang vom Modehaus Greve zur Hülser Straße eine Ära in der Innenstadt beendet ist.“ Er würde sich künftig noch mehr qualitätsvolle Geschäfte statt Billigketten auf der Einkaufsmeile wünschen. Aber die Nachfrage diktiere eben den Markt.
„Die Belebung der Käuferfrequenz ist mit der Fertigstellung der Ostwall-Haltestelle deutlich spürbar“, stellt er zufrieden fest. Bleibt zu hoffen, dass auch die Krefelder zufrieden sein werden.