Entsorgung GSAK-Betriebshof in Linn ist am Limit
Seit langem sucht die Gesellschaft für Straßenreinigung und Abfallwirtschaft einen neuen Standort, um sich weiterzuentwickeln.
Krefeld. Die Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft Krefeld (GSAK) sucht seit langem einen Standort zusätzlich zu dem Betriebshof in Linn. 15 Grundstücke haben die Verantwortlichen schon auf Größe, Verkehrsanbindung und Nachbarschaft geprüft. Das Ergebnis ist deprimierend: „Nur das ehemalige Wasserwerk und ein Grundstück an der Mevissenstraße/Birkschenweg kamen in Frage, doch daraus wurde nichts“, sagt GSAK-Geschäftsführer Wilfried Gossen.
Jetzt wird der Stadtplan erneut studiert und dabei werden nicht mehr nur Grundstücke der Stadt oder einer ihrer Töchter betrachtet. „Zurzeit sind wir noch ohne Perspektive. Das ist schlecht. Die GSAK hat am jetzigen Standort in Linn keine Entwicklungsmöglichkeit mehr“, sagt Gossen.
1998 wurde der Wertstoffhof am Bruchfeld in Linn in Betrieb genommen. „Die Lage ist für viele Krefelder ungünstig“, sagt Gossen. Zentraler, größer, moderner soll der neue Standort werden, und das gleiche Angebot wie in Linn bieten. Allerdings komfortabler.
Müssen die Anlieferer am Bruchfeld noch mit Grünabfall und Bauschutt die Treppen zum Podest erklimmen, um Säcke und Behälter zu leeren, ist es mittlerweile zeitgemäß, die Container tiefer anzuordnen und die Kunden über eine Rampe an den Abladeplatz zu leiten.
Von 20 Prozent mehr Material geht die GSAK aus, sollte der Wertstoffhof II gebaut werden. Es ist Ware, die bisher einfach herumliegt, die in benachbarten Kommunen abgeliefert oder unsachgemäß entsorgt wurde.
Bis es soweit ist, versucht das sechsköpfige GASK-Team vom Wertstoffhof und Schadstoffmobil um Kai-Frank Agethen, den Kunden so gut es geht entgegenzukommen. Zwei leichter zu befüllende Halbcontainer wurden zusätzlich aufgestellt. Direkt an der Einfahrt, wo die Anlieferung mit dem Handgerät dokumentiert wird, zeigen Piktogramme, welcher Preis für welche Wertstoffmenge zu zahlen ist.
„Das ist auch für diejenigen verständlich, die kein Deutsch sprechen. Und es macht klar, dass die Entgelte nicht willkürlich bestimmt werden“, sagt Agethen. Ärger gebe es trotzdem immer wieder.
Eine Pistole im Altmetall ist nicht die einzige Überraschung, die die Mitarbeiter in Linn erlebt haben. Da gab es auch Zyklon B, ein Nervengift, oder ein Kilogramm Strychnin, hochgiftig und potenziell tödlich. Dieser Fund erstaunt Krahnen nicht. „Früher haben die Menschen mit Strychnin Hühnerställe desinfiziert.
Es kommt immer auf die Dosierung an, ob etwas tödlich oder hilfreich ist.“ Auch der Arsenkalk in einer Verpackung mit Hakenkreuz und Reichsadler zeugte davon, dass Altbestände aufgetaucht waren.
Probleme lösen auch Kunden wie derjenige aus, der Altöl in Plastiktüten anlieferte. Überall sei das Öl gewesen, das Fahrzeug war nicht mehr einsatzfähig, die Straße musste über mehrere 100 Meter gereinigt werden. „Alles zusammen hat mehrere tausend Euro gekostet“, sagt Krahnen kopfschüttelnd.