Fischeln Die Hoffnung für die Glocken der Markuskirche keimt wieder auf

Fischeln · „Glaube“, „Liebe“ und „Hoffnung“ sind die Namen der drei Glocken, die seit 2007 nun schon schweigen. Das Geläut hängt in dem aus vier Betonsäulen mit Querstrebenden eckigen Turm, der einige Schritte von der Markuskirche frei auf einer Rasenfläche an der Kölner Straße steht.

Pfarrerin Christine Grünhoff und Presbyter Ralf Oppermann stehen vor dem eingerüsteten Turm der Markuskirche an der Kölner Straße. Die Gemeinde lässt prüfen, ob der Turm saniert werden kann.

Foto: Andreas Bischof

Der schwere Sturm Kyrill im Jahr 2007 hatte den Betonriesen arg gepeitscht. Eine statische Untersuchung im Anschluss hatte ergeben: Es ist alles stabil, solange die drei Glocken den Bau nicht zum Schwingen bringen. Seither erklingt Glockenklang nur noch vom Band über den Lautsprecher. Nach nunmehr 17 Jahren aber keimt nun in der Gemeinde die Hoffnung wieder auf, dass die Glocken künftig auch in natura wieder in Fischeln zu hören sein könnten.

Gemeinde wartet gespannt auf die Untersuchungsergebnisse

Einige Zeit war der weit sichtbare Turm jetzt von zwei Seiten eingerüstet. Grund dafür sind Arbeiten zu seiner Überprüfung gewesen. „Es sind eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt worden“, erläutern Annegret Jonat und Pfarrerin Christine Grünhoff als stellvertretende Baukirchmeisterin und Presbyteriumsvorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde Krefeld-Süd. Unter anderem wurde das innen liegende Regenfallrohr überprüft. Außerdem seien mehrere Probeöffnungen am Dach und an den Pfeilern des Turms vorgenommen und Bohrkerne entnommen worden. Am Donnerstagnachmittag hat der Abbau des Gerüstes begonnen. Es weiter stehenzulassen, hätte zu viel Geld gekostet.

„Die Untersuchungsergebnisse werden dann von Fachleuten ausgewertet“, so Jonat und Grünhoff. Was dabei herauskommt, ist offen. Ziel und Wunsch sei es aber, den Glockenturm wieder in Betrieb zu nehmen. Die früheren Pfarrer Thomas Stockkamp und Marc-Albrecht Harms seien bei Hausbesuchen häufig gefragt worden: „Wann läuten die Glocken der Markuskirche wieder?“ Beantworten konnte die Frage keiner von ihnen.

Laut Stockkamp wäre dazu – laut Kenntnisstand aus dem Jahr 2011 – ein Abriss und ein Neubau erforderlich gewesen, was 300 000 Euro plus X gekostet hätte. Die Gemeinde hatte fleißig gesammelt. Etwa 60 000 Euro waren damals zusammengekommen. „Aber die volle Summe war einfach zu hoch.“

„Ohne Fördergelder wird es schwierig, bei der Zunahme an Kirchenaustritten und rückläufiger Kirchensteuer den Turm zu sanieren oder neu zu bauen“, sagt die heutige Pfarrerin Christine Grünhoff. Wenn das Untersuchungsergebnis aber vorliegt, könnten sich Gemeindevertreter mit der Unteren Denkmalbehörde, dem Landeskirchenamt und dem Kirchenbauamt in Verbindung setzen. Die Kirche samt Turm steht unter Denkmalschutz, der Turm selbst sei in den 1970er-Jahren schon einmal saniert worden. Danach könnte ein Sanierungskonzept erarbeitet werden, nachhaltig und auf dem Stand der heutigen Technik. Die Untersuchungen konnten aus Mitteln der Bauunterhaltung finanziert werden. Nun wartet Christine Grünhoff auf die Ergebnisse und hofft auf ein gutes Ende und viel Unterstützung bis dahin.