Dinge hinter Bildern sichtbar machen

Die Kunstmuseen Krefeld gehen mit Canon Deutschland eine besondere Kooperation ein. Volker Döhne plant Ausstellungsprojekt.

Foto: Dirk Jochmann

Mitte. „Bilder sind beliebig geworden, sie verlieren ihre Doppeldeutigkeit“, sagt Rainer Führes, Geschäftsführer von Canon Deutschland. Foto- und Videokunst ist schon lange im Kaiser-Wilhelm-Museum (KWM) ein wesentliches Thema künstlerischer Auseinandersetzung. Jetzt ist es den Kunstmuseen Krefeld gelungen, Canon als Sponsor für eine gemeinsame künstlerische Arbeit zu gewinnen.

Oberbürgermeister Frank Meyer betont in einem Gespräch die vielfältigen Berührungspunkte von Kultur und Wirtschaft. Gerade Canon und Krefeld passten zusammen, um eben gemeinsam auch die Stadt als kulturell interessanten Ort wieder „auf die Landkarte“ zu bringen.

Museumsleiterin Katia Baudin betont die Bedeutung, die das Krefelder Museum im Bereich der Fotografie wegweisend bereits seit Wembers Zeiten, des ehemaligen Leiters der Museen, hat. Es gelte, neue Wege zu wagen, Fragen zur Entwicklung der Kunst und zur damit einhergehenden Entwicklung der Gesellschaft zu stellen. Dazu gehöre auch, so Katia Baudin, die Zusammenarbeit mit den Bürgern der Stadt, mit den Unternehmen zu knüpfen, in der Fortsetzung einer Tradition, die in verschiedenen Bereichen wesentlich auch zu der Zeit der Seidenindustrie bestanden hat.

Mit Hilfe der Unternehmensförderung erhalten auch Künstler eine Chance, neue Wege auszuprobieren, Fragen zu stellen. Den Beginn der Zusammenarbeit mit Canon markiert das Ausstellungsprojekt mit dem Krefelder Künstler Volker Döhne. Das gliedert sich in zwei Teile, zunächst „Sammlungssatelliten“, das in der ganzen Stadt zu sehen sein wird, und dann im nächsten Jahr die Ausstellung „Sucher und Finder“, in der fotografische Arbeiten des Künstlers in einer Einzelausstellung präsentiert werden.

Insofern übernimmt Canon in der Zusammenarbeit mit den Kunstmuseen Krefeld ein besonderes gesellschaftspolitisches Engagement. Rainer Führes erläutert die Philosophie des Unternehmens in der Tätigkeit als Sponsor. Er betont, die Aufgabe des Unternehmens sei es, über den technischen Erfolg hinaus der Gesellschaft „etwas zurück zu geben“.

Die Technik könne dabei helfen, traditionelle Kunst für die Betrachter erlebbar zu machen, sie durch besondere Reproduktion „fassbar“ zu machen, Menschen zum Innehalten zu bewegen. In der Zusammenarbeit von Technik und Kunst gehe es auch darum, die Dinge „hinter den Bildern“ sichtbar zu machen, den Blick auf Dinge zu schulen, die nicht unmittelbar als erkennbar den Weg zum inneren Auge finden.

Und noch ein weiterer Aspekt lasse sich in Zusammenarbeit von Kunst und unternehmerischem Engagement im Bereich der Fotografie erforschen, denn Bilder können auch eine falsche Realität erzählen — ein Gedanke, dem es nachzugehen lohnt.

Unternehmerisches Engagement, künstlerische Entwicklung, Kontakte zu den Bürgern der Stadt, das lässt einen weiten Blick auf fotografische Arbeit und Blick-Erweiterung zu. Die internationalen und die Krefelder Künstler sowie die Bürger der Stadt dürfen gespannt sein.